2. Könige 4, 38-40: Der Tod ist im Topf

Elisa aber kam wieder nach Gilgal, währen die Hungersnot im Lande herrschte. Als nun die Prophetenjünger vor ihm saßen, befahl er seinem Diener: Setze den größten Topf zu und koche ein Gericht für die Prophetenjünger! Da ging einer aufs Feld hinaus, um Kräuter zu pflücken, und als er auf dem Fleck ein Rankengewächs fand, pflückte er davon wilde Koloquinten, sein ganzes Gewand voll, kam heim und schnitt sie in den Eßtopf, denn sie kannten sie nicht. Darauf schüttete man für die Männer aus, damit sie äßen. Sobald sie aber von dem Gericht kosteten, schrieen sie auf und riefen: Der Tod ist im Topf, du Mann Gottes! und vermochten es nicht zu essen. (2. Kön. 4, 38-40)

Als Elisa nach Gilgal kam, herrschte eine Hungersnot im Land. Die Söhne der Propheten waren vor ihm versammelt, offensichtlich, um unterrichtet zu werden. Essen war eine Notwendigkeit, genau wie es geistige Nahrung für uns ist. Elisa befahl seinem Diener, in einem großen Topf Eintopf für die Prophetensöhne zu kochen. Einer der Prophetensöhne, der helfen wollte, ging hinaus, um Kräuter zu sammeln, und fand eine wilde Koloquinthe, von dem er eine große Anzahl Kürbisse mitbrachte und in den Topf schnitt. Aber er wußte nicht, daß die Kürbisse giftig waren (V. 39), genauso wie viele Christen schädliche Lehren nicht erkennen und sie – ohne zu fragen – einfach annehmen. Es gibt viele eklatante Irrlehren, die Christen im Normalfall sofort ablehnen, aber einige andere Lehren scheinen sie nicht für so schlimm zu halten. Sie sind aber dennoch ernsthaft böse, wie die Leugnung der ewigen Sohnschaft Christi oder die Behauptung, daß Christus gesündigt haben könnte (obwohl er keine Sünde getan hat).

Als die Männer den Eintopf probierten, riefen sie Elisa zu: „Es ist der Tod im Topf“ (V. 40). Sie konnten den Eintopf so nicht essen, wie er war, so wie auch wir Christen falsche Lehren nicht ohne ernste Folgen aufnehmen können.

(nach Leslie M. Grant)

Ebenso gefahrvoll ist die Vermischung menschlicher Überlegungen und Ideen mit Gottes Gedanken. Sie kann dazu führen, daß Aussagen im Wort Gottes verfremdet werden oder ihnen etwas hinzugefügt wird, was nicht von Gott kommt. Wir würden in diesem Fall Gefahr laufen, unter das Gericht des Wortes Gottes zu fallen:

„Aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind.“ (Matth. 15, 9)

„Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo.“ (Kol. 2, 8)


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Eingestellt am 18. Januar 2023 – Letzte Überarbeitung am 8. September 2023