Und spricht zu mir: Du bist mein Knecht Israel, durch welchen ich will gepriesen werden. (Jesaja 49, 3)
Ja, Israel — das Volk aus dem Stammbaum der Patriarchen — sollte dieser Knecht und das Rüstzeug des göttlichen Heilshandelns sein. Dazu hatte Jahwe sein Volk aus Ägypten gerettet. An ihm wollte er sich verherrlichen. „Dies Volk habe ich mir zugerichtet, es
soll meinen Ruhm erzählenˮ, so lasen wir in Kap. 43, 21. „Geschaffen zu meiner Herrlichkeitˮ, hieß es im gleichen Kapitel, Vers 7. Aber Israel nach der Zahl seiner Söhne erwies sich als unbrauchbar und kam unter das Gericht. Und im Gerichtszustand in Babels Verbannung wurde es vergiftet vom Götzendienst der Weltmacht. Sollte Gottes Plan an menschlicher Sünde und Unzulänglichkeit scheitern?
Er hat sein „wahres Israelˮ. Und wenn der Knecht Israel als Volk versagt, so tritt aus Gottes Welt, aus dem geheimnisvollen Hintergrund alles göttlichen Handelns, der wahre Knecht hervor, der in der Geschichte des Volkes Gottes von Anfang an heimlich wirksam ist.
Dieser Knecht ist der Träger des Wortes Gottes in Gericht und Gnade. Darum gleicht sein Wort einem geschärften Schwert und dem schnellfliegenden Pfeil, der sein Ziel erreicht. An ihm wird Jahwe verherrlicht. An ihm kann er sein Wohlgefallen haben (vgl. Matth. 3, 17). Aber dieser Knecht Gottes ist dennoch kein Triumphator.
(Hans Brandenburg: