1) Wie’s Gott gefällt, so g’fällts mir auch,
ich laß mich gar nicht irren.
Ob mich zuzeiten beißt der Rauch
und wenn sich schon verwirren
all‘ Sachen gar, weiß ich fürwahr:
Gott richt’s an seinem Tage.
Wie er’s will ha’n, muß ich bestah’n;
soll’s sein, so sei’s – ohn‘ Frage.
2) Wie’s Gott gefällt, so nehm ich’s hin,
das andre laß ich fahren.
Was nicht soll sein, stell ich dahin.
Gott will mich recht erfahren,
ob ich auch will ihm halten still;
wird doch wohl Gnad‘ bescheren.
Dran zweifl‘ ich nicht; soll’s sein (sprech ich),
so sei’s; dem kann nichts wehren.
3) Wie´s Gott gefällt, laß ich´s geschehn,
ich will mich d’rein ergeben;
wollt ich sei’m Willen widerstehn,
umsonst wär all mein Streben,
dieweil fürwahr all‘ Tag und Jahr
bei Gott sind ausgezählet.
Ich schick mich drein; geschieht´s, soll´s sein;
so sei´s bei mir erwählet.
4) Wie´s Gott gefällt, so mag´s ergehn
in Lieb und auch im Leide;
dahin laß ich die Sachen stehn,
daß sie mir sollen beide
gefallen wohl; darum mich soll
Ja oder Nein nicht schrecken.
Schwarz oder weiß, soll´s sein, so sei´s!
Dann wird Gott Gnad‘ erwecken.
5) Wie´s Gott gefällt, da läuft´s hinaus,
d´rob laß ich´s Vöglein sorgen;
kommt mir das Glück nicht heut´ ins Haus,
so wart´ ich fein auf morgen.
Was mir beschert, bleibt unverwehrt,
ob sich´s schon tut verziehen;
mich nicht d´rum reiß. Soll´s sein, so sei´s!
Will´s Gott, kommt´s ohne Mühen.
6) Wie´s Gott gefällt, nichts weiter will
von Gott ich sonst begehren;
Gott hat gestellet mir ein Ziel,
so lang wird müssen währen
das Leben mein. Ich geb mich d´rein;
auf guten Grund will bauen
und nicht auf Eis. Soll´s sein, so sei´s!
Will Gott allein vertrauen.
7) Wie´s Gott gefällt, so nehm ich´s an,
will um Geduld ihn bitten.
Gott ist allein, der helfen kann;
und wenn ich schon wär mitten
in Angst und Not, läg gar am Tod,
so wird er mich wohl retten
g’waltigerweis. Soll´s sein, so sei´s!
ich g’winn´s; wer nun wollt’ wetten!
Liedtext: 1551, Ambrosius Blarer von Giersberg (1492-1564)
Melodie: „Was mein Gott will, das g’scheh allzeit„; Claudin de Sermisy 1529 / Geistlich Antwerpen 1540
Nr. 281, in: Evangelisches Kirchengesangbuch, Ausgabe für die Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens, Karlsruhe 1951.
Nachfolge, Hingabe und Treue; Gottvertrauen, Kreuz und Trost