Subliminal Messages

(Unterschwellige Botschaften)

Unterschwellige Botschaften – was bedeutet das?

Es sind Bild- oder Toneindrücke, die so kurz gezeigt oder gespielt werden, daß der Mensch, der ihnen ausgesetzt ist, sie nicht bewußt wahrnimmt. Audio-Sprachbotschaften, die sehr leise sind, können auch in Musik normaler Lautstärke „versteckt“ sein – mit demselben Effekt.

Durch eine Studie konnten Wissenschaftler nun statistisch signifikant nachweisen, daß menschliche Emotionen durch unterschwellige Botschaften beeinflußbar sind.

Professorin Nilli Lavie und ihre Kollegen vom „UCL Institute for Cognitive Neuroscience“ zeigten den 50 Probanden ihrer Studie auf einem Computer-Bildschirm eine Serie von Wörtern. Jedes Wort erschien auf dem Schirm nur für den Bruchteil einer Sekunde – beispielsweise 1/50 Sekunde lang – und damit viel zu kurz für die Teilnehmer, um das Wort bewußt erfassen zu können. Die Wörter waren entweder positiver Art (wie z.B. Friede, Blume, heiter), neutral (wie Kasten, Kette, Kessel) oder negativer Art (wie Tod, Verzweiflung, Mord). Nach jedem Durchgang wurden die Befragten aufgefordert zu bewerten, ob das gezeigte Wort neutral oder emotional belegt (d.h. positiv oder negativ) war, und wie sicher sie sich über ihre Bewertung wären.

Es ergab sich, daß die Teilnehmer am sichersten auf negative Wörter ansprachen – selbst wenn sie überzeugt waren, das Wort nicht erfaßt, sondern lediglich geraten zu haben [Quellen: Lit. 1, 2, 3].

Das beweist eindeutig, daß den unterschwelligen Botschaften ein „emotionaler Wert“ beizumessen ist. Derselbe Schluß kann für Bild- und Gesichtseindrücke oder Audiofragmente gezogen werden.

Prof. Lavie sagt dazu: „Es hat viele Spekulationen darüber gegeben, ob Menschen emotionale Informationen unbewußt verarbeiten können, zum Beispiel Bilder, Gesichter und Worte. Wir haben gezeigt, daß Menschen den emotionalen Wert unterschwelliger Botschaften wahrnehmen können und haben schlüssig demonstriert, daß Menschen sehr viel stärker auf negative Worte eingestimmt sind”.

Unterstützt wird dieser Befund durch ein Experiment von Murphy und Zajonc (1993). Hier wurde den Probanden ein chinesisches Schriftzeichen gezeigt, das sie auf einer Skala von 1 („gefiel mir gar nicht“) bis 5 („gefiel mir sehr gut“) bewerten sollten. Vor dem Schriftzeichen sahen sie für nur 10 Millisekunden, also subliminal, entweder ein freundliches Gesicht, einen neutralen Gegenstand oder ein wütendes Gesicht. Dieser „Vorreiz“ hatte signifikanten Einfluss auf die Bewertung des Schriftzeichens! [6]

Das bedeutet nichts anderes, als daß dieses Verfahren dazu geeignet ist, Menschen negative Gedanken oder Emotionen einzuflößen. Beispielsweise ist es möglich, unterschwellige oder halb unterschwellige Botschaften in Filmen, Musik-Videos und sogar in Kinderbüchern einzubauen, um negative oder anstößige Bilder oder Gedanken in das Unterbewußtsein des Betrachters „einzuschleusen“. Die rationalen Instanzen des „Konsumenten“ (das kritische Wachbewußtsein) werden also dabei umgangen.

Den gleichen Effekt haben sehr schnell aufeinanderfolgende Bild- und Tonsequenzen, wie sie in den modernen Videoclips vorkommen, aber auch das andauernde bewußte Anhören zeitgenössischer „Musik“-Produktionen mit Botschaften wie: Verherrlichung von Alkohol- und Drogenkonsum, okkultistischen, suizidalen oder promiskuitiven Inhalten.

Ein Beispiel von vielen: In einem Musikvideo wurde unterschwellig ungefähr 5000mal ein Bild mit einem umgekehrten Kreuz (ein Symbol der Satanskirche) einkopiert (Bildquelle: The Vigilant Citizen, vigilantcitizen.com). Texte zeitgenössischer Rockbands sind häufig angefüllt mit gewaltverherrlichenden und selbstzerstörerischen Botschaften [10].

Es wird heute auch sogenannte „Binaurale Beats Music“ auf CD angeboten, in der subliminale Botschaften eingebettet werden können.

Eine enge Verwandtschaft besteht zu den suggestiven Techniken, die wie die Subliminals direkt das Unterbewußtsein ansprechen und Inhalte an den rationalen Bewertungsinstanzen des Menschen vorbei einflößen können.

Quellenverzeichnis und weiterführende Informationen

[1] Nasrallah M, Carmel D, and Lavie N: „Murder she wrote“: Enhanced sensitivity to negative word valence; Emotion 2009; 9(5): p. 609–18. Abstract: Subliminal messaging – images shown so briefly that the viewer does not consciously ‘see’ them – is most effective when the message is negative, according to researchers from University College London.

[2] EAEC: Theorien und Techniken der Bewußtseinskontrolle, die von den Massenmedien eingesetzt werden (Übersichtsartikel)

[3] Wellcome Trust: Key to subliminal messaging is to keep it negative, study shows (Archivfassung der Datei vom 28. September 2009 im Web Archive)

Abstract: Subliminal messaging is most effective when the message being conveyed is negative, according to new research funded by the Wellcome Trust.

[4] The Vigilant Citizen: The Illuminati Symbolism of Kesha’s „Die Young“

[5] Subliminal Messaging: Between the Devil and the Media [American Psychologist, Vol. 40, No. 11, 1231-1239 (1985)]

[6] Wikipedia (DE): Subliminal (Psychologie)

[7] Wikipedia (EN): Criticism of The Walt Disney CompanySubliminal messages

[8] Netzwerk-Artikel „Mind Control

[9] Subliminals Gefahr – Subliminals können abhängig machen (Artikel bei jesus-statt-lichtarbeit.de)

[10] Bäumer, U.: Wir wollen nur deine Seele / Rockszene und Okkultismus:
Daten – Fakten – Hintergründe. Das Standardwerk zum Thema Okkultismus und Rockmusik. CLV Verlag, Bielefeld / Evangelische Gesellschaft für Deutschland, Wuppertal (downloadbar)

Eingestellt am 25.07.2022 – Letzte Überarbeitung am: 10.07.2023
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