Ich schreibe euch Vätern; denn ihr kennt den, der von Anfang ist. Ich schreibe euch Jünglingen; denn ihr habt den Bösewicht überwunden.
(1. Johannes 2, 13)
Alle Menschen müssen irgend einmal die Probe durchmachen, in der sie sich für oder gegen Gott entscheiden können. Folgende Tatsachen haben mich, mein teurer Freund, diesen biblischen Grundsatz erkennen lassen: In 1. Mose 2, 16-17: „Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du magst wohl essen von allen Bäumen im Garten; aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welchen Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben!“ – Hier handelte es sich für den ersten Adam um eine Probe. Gott offenbarte seinen heiligen Willen, und es sollte sich herausstellen, ob der Mensch denselben tun wollte oder nicht. – Bald nachher gab der Feind Gottes seinen Willen kund, und der Mensch mußte sich entscheiden, wessen Stimme er glauben und gehorchen wollte.
Wie die Wahl ausfiel, ist dir bekannt. – Jesus erschien im Fleische. Er, der wahrhafte Gott, wurde Mensch. Auch er mußte nun, als der andere Adam, als der Stammvater einer neuen Menschheit, die Probe bestehen. Dieser wichtige Vorgang wird uns in Matth. 4, 11 erzählt.
Herrlich hat Jesus die Probe bestanden, und durch sein ganzes Leben und Leiden hindurch heißt es von Ihm: Er hat Gehorsam gelernt. Ja, bis zum Kreuzestod hat der Herr Gehorsam geübt. Der Versucher trat also zu dem zweiten, wie zu dem ersten Adam. Und als Jesus überwunden hatte, stand der Teufel nur „für eine Zeit lang“ von Ihm ab. Daß aber wirklich alle Menschen diese Probe bestehen müssen, das bezeugt uns der auferstandene Herr im 20. Kapitel Seiner äusserst wichtigen Offenbarung. Hier wird uns gesagt, daß nach dem Friedenskönigsreich auf Erden der Teufel noch für eine kurze Zeit los gelassen wird, und daß er dann mit großem Zorne ausgeht zu verführen, die auf Erden wohnen. Also selbst die Nationen, die während dieser herrlichen Zeit geboren werden, müssen die Probe durchmachen! Und die Zahl derer, die wider den Herrn sind, ist wie Sand am Meer!
Ein ungeheures Heer Gottloser umringt das Heerlager der Heiligen und der geliebten Stadt, Offb. 20, 8-9 und Hes. 38 und 39. Dies gibt zu denken! – Der erste Streit ist im Himmel entstanden, sonst wüßten wir nicht vom Teufel und seinen Engeln, der Riß bestünde nicht. Im Paradiese war das erste Menschenpaar von finsterer Feindesmacht umgarnt. Adam und Eva fielen, und der Ausgang war die Trennung von Gott und der Verlust angestammter Herrlichkeit. Nach dem 1000 jährigen Friedensreich Jesu auf Erden entbrennt der Kampf auf’s neue und Millionen treten als Feinde Gottes auf. – Die äußeren Gaben und Gnaden und Herrlichkeiten ketten uns also nicht an Gott. Ihm verbindet nur die Liebe, der Gehorsam, die heilige Gesinnung, die Wesensähnlichkeit durch freie Willensbestimmung. – Weißt du nun, warum alle Glieder Christi einen harten Kampf mit dem Teufel und allen finsteren Mächten zu bestehen haben?
Es handelt sich um eine Probe. Wer dann hieraus bewährt hervorgeht, der ist ewig in Gott und mit Gott. Eine Trennung ist niemals mehr zu befürchten.
Sie haben den Bösewicht überwunden. (1. Johannes 2, 13b).
Weblinks und Verweise
Markus Hauser: Prüfungszeiten