18. Februar

Mit Gott wollen wir Taten tun, Er wird unsre Feinde untertreten.
Psalm 60, 14 (LUT 1912)

Was für große Taten können doch die armen Christen ausrichten, wenn der Herr sie dazu beruft! Solch Zutrauen sollten sie daher auch billig zu Gott haben, denn auf eigenes Vermögen kommt’s gar nicht an. Wie verkehrt ist es daher, wenn wir gegen irgend ein Gebot, möchte es auch noch so Großes fordern, das Mindeste einwenden, da es bloß darauf ankommt, wie wir es auffassen, ob im Sinne des Werk- oder des Gnadenbundes; wie verkehrt, wenn wir ihm unsere Ohnmacht entgegen halten, oder gar in der Forderung eine Beeinträchtigung der Rechtfertigung wittern. Die Forderungen und Ermahnungen sind ebenso geeignet, unsern Geist zu erquicken, als die eigentlichen Verheißungen.

Es kommt dabei nur auf das hörende Ohr und sehende Auge an, welche beide der Herr macht.

Also getrost Gebote her, und wenn es hieße: Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Teile du das Meer! Mögen spitzfindige Leute es denn erläutern, wie der Herr dem Menschen das zuschreibt, was er doch selber tut, oder was für einen Anteil der Mensch an einem Werke hat, oder nicht hat, das Gott durch ihn ausrichtete: wir wollen indes glauben lernen, und im Glauben darreichen die Tugend.

Ich kann alles tragen,
Ich darf alles wagen,
Weil du bist mein Pfand.
Ewig bei mir bleibe,
Alle Not vertreibe,
Führ‘ mich bei der Hand.

Andacht aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten, Seite 50. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld, im November 1899 (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)

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