Offenbarung 3, 21

Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl.

Wer vermag solche Verheißung auszulegen? Aber sie weist geradewegs auf die Entrückung und Verherrlichung der Gemeinde Jesu hin. Die ernsten Mahnungen der Sendschreiben machen jedoch ebenso deutlich, daß wir das Ziel auch verfehlen können. Wie sehr ringt doch Jesus um alle seine Gemeinden, selbst um die laue laodicäische. Wie ruft und weckt er sie! Wie tadelt, mahnt und warnt er sie, die erste Liebe ja nicht zu verlassen oder in Selbstsicherheit, Trägheit oder in den geistlichen Schlaf zu verfallen, und wenn sie darein verfallen sind, in ihm zu verharren!

Diese Mahnungen wären alle ohne Sinn, wenn für die Christusgläubigen nicht die Möglichkeit bestünde, bei seiner Erscheinung zur Heimholung der Brautgemeinde zurückgelassen zu werden. Man kann das Ziel verfehlen, und zwar

durch Selbsttäuschung:

Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan?… (Matth. 7, 21, 22)

durch Selbstsicherheit:

Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. (Offb. 3, 16.17)

durch Mangel an Heiligung:

Jaget nach dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den HERRN sehen; (Hebr. 12, 14)

Sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ (1. Petrus 1, 15.16)

Weil wir nun solche Verheißungen haben, ihr Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes. (2. Kor. 7, 1)

Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, der HERR, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Völkern, daß ihr mein wäret. (3. Mose 20, 26)

durch Verlassen des Glaubensweges:

Und ihr Wort frißt um sich wie der Krebs; unter welchen ist Hymenäus und Philetus, welche von der Wahrheit irregegangen sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und haben etlicher Glauben verkehrt. (2. Timotheus 2, 18)

Sehet zu, daß ihr den nicht abweiset, der da redet. Denn so jene nicht entflohen sind, die ihn abwiesen, da er auf Erden redete, viel weniger wir, so wir den abweisen, der vom Himmel redet; (Hebräer 12, 25)

durch Verlassen der ersten Liebe:

Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust. (Offb. 2, 4.5)

(nach Fritz Steinwender)

Wir müssen immer zu den Wurzeln zurückkehren und Gottes Wort in der Gemeinde zum Tragen bringen. Wir müssen unser Leben auf die ewigen Dinge ausrichten und hier auf Erden ein himmlisches Leben führen. Das geschieht, wenn der Heilige Geist uns mit der gleichen Kraft ausrüstet wie die ersten Gläubigen. Wir müssen Christus die Treue halten – koste es, was es wolle. Alles andere als diese Wirklichkeit ist keine christliche Gemeinde!

(Aiden Wilson Tozer)