Samuel Keller (1856-1924)


Samuel Keller (Pseudonym: Ernst Schrill, * 15. März 1856 in Sankt Petersburg; † 14. November 1924 in Freiburg im Breisgau) war ein Schweizer evangelischer Theologe und Schriftsteller.

Leben

Samuel Keller war der Sohn des aus Siblingen stammenden Lehrers Johannes Keller und seiner aus dem Baltikum stammenden Ehefrau Christine, geborene Hesse, durch die Samuel Keller mit Hermann Hesse verwandt war. Samuel Keller studierte ab 1876 evangelische Theologie an der Universität Dorpat (heute Turku/Estland) und wirkte anschließend als Hilfsprediger in Sankt Petersburg. 1880 erhielt er eine Pfarrstelle in Grunau im Siedlungsgebiet der Schwarzmeerdeutschen, und ab 1884 betreute er die Gemeinde der Krimdeutschen mit Sitz in Neusatz.

1891 ging Samuel Keller nach Deutschland, wo er die Stelle eines Generalsekretärs des neugegründeten Deutschen Sittlichkeitsbundes innehatte. 1892 wechselte er auf eine Pfarrstelle in Düsseldorf. 1898 gab er diese Stelle auf und zog nach Freiburg im Breisgau, von wo aus er in den folgenden Jahrzehnten als erfolgreicher Prediger und Publizist für die evangelische Evangelisation wirkte. 1902 war Keller Mitbegründer des „Eisenacher Bundes“, einer Unterstützerorganisation der im 19. Jahrhundert entstandenen pietistischen „Gemeinschaftsbewegung“; von 1902 bis 1916 gab er die Monatszeitschrift „Auf Dein Wort“ heraus. Während des Ersten Weltkrieges unterstützte Keller die deutsche Kriegsanstrengung durch eine Vielzahl von patriotisch-theologischen Vorträgen und Veröffentlichungen.

Neben theologischen Texten verfasste Samuel Keller unter dem Pseudonym „Ernst Schrill“ auch erzählende Werke, die meist auf Erfahrungen des Autors während seines Aufenthalts in Russland basierten.

Werke

  • Warum treiben wir Mission?, Barmen 1879
  • Ein Fahrenhöft, Leipzig 1888 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Sein Erbe, Leipzig 1889 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Zweimal gestorben, Leipzig 1889 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Aus Rußlands Steppen, Leipzig 1891 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Die deutschen Pächter in Rußland, Berlin 1891 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Erntegedanken Gottes, Düsseldorf 1892
  • Die Natschalniza, Leipzig 1892 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Paul Lindau, Schwerin i.M. 1892 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Um freien Glauben, Berlin 1892 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Jesus und das Geld, Düsseldorf 1893
  • Steppenbilder und Steppenleute, Leipzig 1893 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Fliehe die Lüste der Jugend!, Düsseldorf 1894
  • Heimwärts, Leipzig 1894
  • Im Wegewinkel, Düsseldorf 1894
  • Manöver oder Schlacht?, Düsseldorf 1894
  • Mosaik, Düsseldorf 1894
  • Die Geschichte eines Spruches, Düsseldorf 1895
  • Ist der Kurs richtig?, Düsseldorf 1895
  • Mein Fremdenbuch, Leipzig 1895
  • Mein letzter Abend, Düsseldorf 1895
  • Das Salz der Erde, Leipzig 1895
  • Sozialdemokratie und Christentum, Düsseldorf 1895
  • Weihnachtsbüchlein für kleine und große Kinder, Düsseldorf 1895
  • „Auf der Walze!“, Berlin 1896
  • Der Brautwächter, Berlin 1896 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Confirmationsrede am 22. März 1896, Düsseldorf 1896
  • Dreierlei Glauben – und was glaubst Du?, Düsseldorf 1896
  • Die Seligkeit der Reichen, Düsseldorf 1896
  • Von hüben und drüben, Leipzig 1896 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Ein Wort über das Duell, Düsseldorf 1896
  • Den Niagara hinunter und was dann?, Düsseldorf 1897
  • Abschiedspredigt über Jes. 45, 23 – 24, Düsseldorf 1898
  • Am Lebensstrom, Düsseldorf 1898
  • Doktor Vorwärts‘ zweite Trauung, Leipzig
    • 1 (1898)
    • 2 (1898)
  • Im Schatten der Schuld, Halle a.S. 1898 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Konfirmationspredigt, Düsseldorf 1898
  • Momentbilder vom Carneval, Düsseldorf 1898 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Evangelisationsvorträge, Düsseldorf-Grafenberg
    • 1. Der Schiffbruch des Glaubens, 1899
    • 2. Ist mit dem Tode alles aus?, 1899
    • 3. Das Leben nach dem Tode, 1899
    • 4. Der Wegweiser zum Glück, 1900
    • 5. Die Aufhebung der Schwerkraft, 1900
    • 6. Die Last der Brüder, 1900
    • 7. Lohnt sich’s zu leben?, 1900
    • 8. Lohnt sich’s zu sterben?, 1902
    • 9. Stark im Herrn, 1902
  • Die halbe Verlobung, Halle 1899
  • Oberlicht, Kassel 1899
  • Freie Liebe und wahre Ehe, Zürich 1900
  • Lebendige Worte, Kassel 1900 [pdf-Fassung]
  • Um freien Glauben, Berlin 1900 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Der Vasenpfennig, Halle 1900
  • Vom braven Schlingel und andere Geschichten für die Jugend, Berlin 1900 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • An der Schwelle des Glaubens, Hagen i.W. 1901
  • Der kleine Beter, Leipzig 1901
  • Menschenfragen und Gottesantworten, Düsseldorf 1901
  • Seine Spuren in der Steppe, Berlin 1901
  • Sieben Bitten an die Gemeinschaftsbewegung, Hagen 1901
  • Heimwärts, Hagen i.W. 1902 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Der Herr ist mein Hirte!, Hagen i.W. 1902
  • Sieben Bitten an die evangelischen Pfarrer Deutschlands, Hagen i.W. 1902
  • Die goldene Feder. Heilserum, Berlin 1903 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Den Meinen erzählt!, Hagen i.W. 1903 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Menschwerdung, Hagen i.W. 1903 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Naturtrieb und Sittlichkeit, Hagen i.W. 1903
  • Die Wahlpflicht der Christen, Hagen i.W. 1903
  • Das Geheimnis unseres Leidens, Hagen i.W. 1904
  • Lebendiges Echo, Hagen i. Westf. 1904
  • Der unbekannte Gott, Hagen i.W. 1904
  • Wildes Taufen, Hagen i.W. 1904 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Woher? Und wohin?, Hagen i.W. 1904
  • Drinnen oder draußen?, Hagen i. Westfalen 1905
  • In der Furche, Hagen i.W. 1905
  • Muß es wirklich ein Weltgericht geben?, Hagen i.W. 1905
  • Gesprengte Fesseln, Hagen i.W. 1906
  • Ein Höhenweg, Hagen i.W. 1906
  • Der Schiffbruch des Glaubens, Hagen i.W. 1906
  • Sein Eigen, Hagen i.W. 1906
  • Unter der Last!, Hagen i.W. 1906
  • Zungensünden, Hagen i.W. 1906
  • Das geschlechtliche Problem in der Kinderstube, Hagen i. Westf. 1907
  • Kirchlich-sozial nach Theorie und Praxis, Berlin 1907
  • Der Charakter Gottes und das Unglück von Messina, Hagen i.W. 1909
  • Neutestamentliche Bücher in erbaulichen Bibelstunden, Hagen i.W.
    • 1. Der erste Johannisbrief, 1909
    • 2. Der Brief des Jakobus, 1911
    • 3. Der Brief an die Kolosser, 1914
  • Signale aus der unsichtbaren Welt!, Hagen i.W. 1909
  • Von der Heilung der größten Armut, Berlin 1909
  • Mein Abendsegen!, Hagen 1910
  • Beiträge der Erfahrung zum Problem der Bekehrung, Hagen i.W. 1911
  • Naturwissenschaft und Bibel, Hagen i.W. 1911
  • Um die Kanzel, Hagen i.W. 1911 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Volkspredigten, Berlin
    • 1 (1911)
    • 2 (1912)
    • 3. Freie Texte, 1913
    • 4. Neue (Eisenacher) Evangelien, 1913
    • 5. Die sonntägliche Predigt, 1914
    • 6 (1915)
    • 7. Neue Volkspredigten in der Kriegszeit, 1916
    • 8. Volkspredigten im dritten Kriegsjahr, 1917
    • 9. Volkspredigten im vierten Kriegsjahr, 1918
    • 10. Neue (Eisenacher) Episteln, 1919
    • 11. Neue (Eisenacher) alttestamentliche Lektionen, 1921
    • 12. Freie Texte, 1921
    • 13. Freie Texte, 1922
  • Die Auferstehung des Fleisches, Berlin 1913
  • Die beiden letzten Parteien der Weltgeschichte, Berlin 1913
  • Die Kinder vom toten Hofe, Freiburg i.Br. 1913 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Mittel gegen das Sterben, Berlin 1913
  • Die Bibel und der Krieg, Freiburg i. B. 1914
  • Du ahnst es nicht!, Freiburg i.Br. 1914 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Heimkehr Gottes, Freiburg i. Br. 1914
  • Ist Gott neutral?, Freiburg i. B. 1914
  • Land, Land, Land, höre des Herrn Wort!, Berlin 1914
  • Mars consolator!, Freiburg i. B. 1914
  • Unter dem Christbaum, Freiburg i. B. 1914
  • Vom deutschen Patriotismus, Freiburg i. B. 1914
  • Im bombensichern Unterstand, Freiburg i. B. 1915
  • Unsere Kriegsgräber, Berlin 1915
  • Weihnachten auf Horchposten, Nowawes 1915
  • Weihnachten im Feld!, Berlin 1915
  • Zusammenklang, Freiburg 1915
  • Die Kriegskosten der Weltgeschichte, Freiburg i. Br. 1916
  • Der Segen des festen Verhältnisses!, Nowawes 1916
  • Todestrauer und Lebenstrost, Freiburg i. Br. 1916
  • Aus meinem Leben, Meiringen
    • 1 (1917)
    • 2 (1921)
  • Meine Minuten, Freiburg
    • 1 (1917)
    • 2. Blitze in der Nacht!, 1921
  • Warum gehst Du zum Abendmahl?, Freiburg i. B. 1918
  • Weltkrieg und Weltende, Freiburg 1918
  • Zur Naturgeschichte des Gewissens, Freiburg i. Br. 1918
  • „Bitte Himmel!“, Freiburg i. Br. 1919
  • Sonnige Seelsorge, Freiburg i. Br. 1919
  • „Wie ich ihm fluchen lernte!“, Freiburg i.Br. 1919
  • Schleudersteine, Freiburg i. Br. 1920
  • Ein Vatererbe, Freiburg i.Br. 1922
  • Der gesegnete Schlag, Freiburg i. Br. 1923 (unter dem Namen Ernst Schrill)
  • Die Offenbarung Johannis, Basel 1924
  • Letzte Gabe, Berlin 1925
  • Vier Ärzte, Szillen, Ostpr. 1928
  • Die schönsten Geschichten, Meiringen 1942

Literatur

Weblinks

Quelle: Seite Samuel Keller. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juli 2019, 19:26 UTC


Bildnachweise:

Glaubensstimme
Keller, Samuel, Pfarrer in Düsseldorf;
aus Bestand Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland: AEKR Bibliothek BK3005

Weitere Quellen

Betrachtungen zum Neuen Testament [online lesen bei glaubensstimme.de]

Das Los der Toten. [online lesen bei bibelwissen.ch]

Gesammelte Ähren: Vier Ärzte. Von Samuel Keller. [Download als pdf]

Lebendige Worte. Tägliche Andachten von Pastor Samuel Keller. [Download als pdf]

Texte von Samuel Keller in der Glaubensstimme

Gott erzieht sich Originale – Samuel Keller erzählt aus seinem Leben. Johannis, Reihe TELOS, Band 2358.

Ernst Bunke: Samuel Keller – Gottes Werk und Werkzeug. Aus der Reihe: Zeugen des gegenwärtigen Gottes, Band 5. Brunnen-Verlag Gießen/Basel, 1961 [Digitalisat]

Klappentext aus diesem Buch:

Tausende und aber Tausende verdanken dieesem Manne den Anstoß zu einer „ewigen Bewegung“, zu einer Erneuerung ihres Lebens, das durch Kellers Verkündigung einen neuen Inhalt bekommen hat. Leuchtend steht sein Bild vor unseren Augen, nicht als das eines Heiligen, sondern eines Menschen, zwar mit Eigenarten und Fehlern, aber mit einer brennenden Liebe zu seinem Herrn.

Bild an Bild rollt in dieser fesselnd geschriebenen Lebensdarstellung vor uns ab: die harte Jugend, die entscheidenden Tage, da Gott seine Hand auf diesen eigenwilligen Menschen legte, das Leben in der südrussischen Steppe, die Flucht aus Rußland, der schwere Anfang in Deutschland bis zum begehrten Prediger und Seelsorger in der rheinischen Großstadt; dann der Ruf aus dem kirchlichen Amt in den Dienst an allen, den er als unermüdlicher Evangelist bis an sein Ende ausgeübt hat. Nebenher ging eine rege Tätigkeit am Schreibtisch, der wir neben seinen Lebenserinnerungen eine Reihe anderer wertvoller Bücher verdanken. So ist dieses Lebensbild mit seinen Zeugnissen und Erfahrungen Dank  und Bekenntnis zu diesem oft verkannten Manne mit der Losung: „Mir geht nichts über Jesus!“

Biblische Betrachtungen von Samuel Keller (nach Schriftstellen)

1. Samuel 3, 19: Samuel aber nahm zu

Jesaja 26, 3: Du erhältst stets Frieden

Sacharja 13, 6: Was sind das für Wunden an deinen Händen?

Hiob 22, 29: Die sich demütigen, die erhöht er

Apostelgeschichte 2, 38: Tut Buße

Apostelgeschichte 3, 16: Der Glaube an seinen Namen macht stark

Apostelgeschichte 15, 39: Sie kamen scharf aneinander

Matthäus 1, 21: Du sollst seinen Namen Jesus heißen

Matthäus 5, 16: Des Vaters Ehre

Matthäus 7, 14: Die Pforte ist eng

Matthäus 15, 30: Sie warfen sie Jesus vor die Füße

Matthäus 24, 13: Halte mich fest!

Matthäus 24, 59: Christi Wiederkunft

Johannes 8, 31: Die Wahrheit wird euch frei machen!

Johannes 11, 44: Gebundene Heilige

Johannes 17, 3: Das aber ist das ewige Leben

Johannes 17, 14+16: In der Welt, aber nicht von der Welt

Johannes 17, 17: Heilige sie in deiner Wahrheit

Johannes 21, 18: Gottes Leiten im Alter

Römer 1, 28: Dahingegeben in verkehrten Sinn

Römer 5, 13: Der Gott der Hoffnung

Römer 6, 22: Von der Sünde frei geworden

Römer 10, 10: So du mit deinem Munde bekennst Jesum

Römer 15, 13: Überreich in der Hoffnung

1. Korinther 3, 9: Gottes Mitarbeiter

1. Korinther 6, 11: Ihr seid gerecht geworden

1. Korinther 15, 50: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben

2. Korinther 6, 8: Durch Ehre und Schande

Epheser 4, 32: Seid untereinander freundlich

Philipper 2, 3: Demut

Kolosser 3, 10: Ziehet den neuen Menschen an!

1. Timotheus 4, 4: Dankbarkeit

2. Timotheus 2, 13: Gottes Treue

Jakobus 3, 2: Wir fehlen alle mannigfaltig

Jakobus 4, 7: Widersteht dem Teufel!

Hebräer 3, 6: Hoffnung

Hebräer 3, 12: Sehet zu!

Judas 1, 12: Wolken ohne Wasser

Offenbarung 4, 3: Der Regenbogen


Erstellt am 2. Juni 2020 – Letzte Überarbeitung am 24. April 2024