John Stott (1921-2011)

John Robert Walmsley Stott, CBE (* 27. April 1921 in London, England; † 27. Juli 2011 in Lingfield, Surrey [1]) war ein britischer Theologe und Priester der Church of England [die Mutterkirche der Anglikanischen Gemeinschaft]. Er gehörte zu den wichtigsten Theologen der evangelikalen Bewegung. Stott war maßgeblich an der Ausarbeitung der Lausanner Verpflichtung zur Weltevangelisation im Jahre 1974 beteiligt. Das Time Magazine rechnete ihn 2005 zu den 100 einflussreichsten Personen der Welt [2]. Er wurde oft mit Billy Graham in den Vereinigten Staaten verglichen; im Unterschied zu ihm wirkte er weniger durch Predigten als durch seine Publikationen [3].

Leben

John Stott wurde als drittes Kind seiner Eltern in London geboren. Sein Vater, Sir Arnold Stott, war Arzt und Agnostiker, seine Mutter besuchte die anglikanische Kirche All Souls, Langham Place, wo auch John Stott konfirmiert wurde. Er besuchte die traditionsreiche Rugby School und entschied sich dort, Christ zu werden. 1939 begann Stott ein Theologiestudium am Trinity College in Cambridge. Sein anschließendes Pastoralstudium vor der Ordination absolvierte er am Ridley Hall College ebenfalls in Cambridge. 1983 wurde ihm der Doktortitel verliehen (Lambeth Doctor of Divinity) [4]. Im Jahr 1997 verlieh ihm die heutige London School of Theology, damals assoziiertes College der Brunel University, einen weiteren Doctor of Divinity.

Nach seiner Ordination 1945 wurde er Kurat der anglikanischen All Souls Gemeinde, in der er aufgewachsen war, und 1950 deren Rektor. Obwohl er zahlreiche Angebote erhielt, in der kirchlichen Hierarchie aufzusteigen, blieb er in diesem Amt bis zu seinem Rücktritt 1975, worauf er Rektor Emeritus der Gemeinde wurde und als solcher bis 2007 immer noch mehrmals pro Quartal predigte. Im April 2007 gab Stott das Ende seiner aktiven Zeit als Priester bekannt.

Gemeindearbeit

Bald nachdem er Rektor war, ermutigte er seine Gemeindeglieder, einen wöchentlichen Trainingskurs in Evangelisation zu besuchen. Ein monatlicher Gottesdienst für Gäste wurde eingerichtet, es folgten Kurse für neu bekehrte Christen, Mittagsgebete unter der Woche, monatliche Gebetsgottesdienste für Kranke, eine „Kirche für Kinder“, Familiengottesdienste und ein christliches Gemeindezentrum.

John Stotts Gemeinde wurde ein internationales Vorbild für unzählige Innenstadtgemeinden, insbesondere durch die Priorität des Gebets, Predigten mit Bibelauslegung, regelmäßige Evangelisationen, sorgfältige Begleitung von Suchenden und Neubekehrten und das systematische Training von Helfern und Leitern.

John Stott gilt neben Erzbischof William Temple als einflussreichster Geistlicher der Church of England im 20. Jahrhundert. Alister McGrath schrieb das Wachstum der evangelikalen Bewegung in England nach dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich John Stott zu [5]. Impulse seiner Theologie wurden unter anderem an der London School of Theology aufgenommen [6].

Einzelnachweise

  1. http://www.allsouls.org/Publisher/Article.aspx?ID=273
  2. Time Magazine Liste: 100 einflussreichste Persönlichkeiten weltweit
  3. Wolfgang Saxon: Nachruf auf Stott, New York Times online, 27. Juli 2011, abgerufen am 28. Juli 2011
  4. Langham International: John Stott Biografie (Memento des Originals vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  5. Langham International: John Stott Biografie (Memento des Originals vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  6. Derek J. Tidball, Reizwort evangelikal: Entwicklung einer Frömmigkeitsbewegung, Anker, Stuttgart 1999, ISBN 978-3-7675-7058-0, S. 6.
Quelle: Auszug aus der Seite John Stott. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. August 2020, 02:36 UTC. (Abgerufen: 30. April 2021, 19:27 UTC)
Bildnachweis: BlueMoses at en.wikipedia, Liz. CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Weblinks und Verweise

Homosexuelle Partnerschaften – Warum gleichgeschlechtliche Beziehungen für Christen unmöglich sind. Von John Stott [Format: als pdf abrufbar bei theologische-links.de]


Eingestellt am 30. April 2021 – Letzte Überarbeitung am 7. November 2023