1. Thessalonicher 3, 3+4

Daß nicht jemand weich würde in diesen Trübsalen. Denn ihr wisset, daß wir dazu gesetzt sind; und da wir bei euch waren, sagten wir’s euch zuvor, wir würden Trübsale haben müssen; wie denn auch geschehen ist und ihr wisset. (1. Thess. 3, 3+4)

Wenn wir zu sehr bedrängt oder durch Trübsal erschüttert werden, ist es dann nicht gut, daran zu denken, „daß wir dazu bestimmt sind?“ – Es scheint, daß diese Erinnerung von den Heiligen Gottes ständig gebraucht wird, und der Apostel erinnert sie daran, daß sie, als sie mit ihnen zusammen waren, im Voraus deutlich gemacht hatten, daß sie Trübsal leiden würden. So kam es dann auch, wie sie selbst bezeugen konnten. Dennoch vergessen wir allzu leicht, wie wertvoll das Vorrecht ist, um des Herrn willen zu leiden. Die menschliche Natur sucht nach einem Ausweg, so daß es leicht verständlich ist, daß Paulus Timotheus so bald nach ihrem Besuch schickt.

Paulus kannte die Machenschaften Satans, und seine große Sorge um die Bewahrung der Thessalonicher konnte sich mit nichts anderem zufrieden geben, als ihren geistlichen Zustand zu kennen. Satan hat viele Mittel, um junge Seelen mit Versuchungen, die einen starken Reiz ausüben, auf Abwege zu bringen, und der Apostel war sehr darauf bedacht, daß sich seine Bemühungen nicht als vergeblich erwiesen, was die Thessalonicher betraf. Aber die Rückkehr des Timotheus brachte ihm die gute Nachricht, daß ihr Glaube und ihre Liebe ungebrochen waren, und sie sich nach einem Besuch der Diener des Herrn sehnten. Beachten wir noch einmal das Dreigespann des Segens: Glaube, Liebe und Hoffnung. Diese Nachricht war für den Apostel angesichts seiner anhaltenden Bedrängnis und Not ein großer Trost; ein Zeugnis dafür, daß es sich gelohnt hatte.

Es ist ihr Glaube, der ihn tröstet, jener schöne Grundzug, der über alle gegenwärtigen Dinge hinaus auf den lebendigen Gott schaut. Für den Apostel war das Leben lebenswert, wenn seine Bekehrten fest im Herrn standen. Wie schwer ist es für die Seele des Dieners, wenn es anders ist! Der Apostel wußte etwas davon, besonders in seinen späteren Jahren, als ihn alle in Asien verließen (2. Tim. 1, 15), und zwar in Bezug auf die Galater, an denen er ernsthaft zweifelte, nachdem er ihnen viel Mühe gewidmet hatte (Gal. 4, 19+20). Wir dürfen natürlich hoffen, daß sein Brief im letztgenannten Fall zu ihrer Rettung diente.

(nach Leslie M. Grant)

Wenn der Trübsal Last mich beuget,
daran auch erkenn‘ ich Ihn,
denn die Trübsal soll mich prüfen,
soll mich näher zu Ihm ziehn.

(M.E. Servoss/W. Rauschenbusch)


Übersicht 1. Thessalonicher 3

Bibelverse zum Thema: Trübsale

Eingestellt am 18. Oktober 2023