Jesaja 1, 20

Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es. (Jes. 1, 20)

Die ganze Bibel ist vom Heiligen Geist eingegeben (2. Tim. 3, 16). Wie immer dieses heilige Buch heute auch behandelt werden mag, unser Herr und Meister hat es nicht verächtlich oder nachlässig behandelt, noch Zweifel an seiner Echtheit gezeigt. Es ist bemerkenswert, wie er das geschriebene Wort verehrte. Obwohl er aus seinem eigenen Geist heraus die Offenbarungen Gottes verkünden konnte, so zitierte er doch beständig und mit großer Ehrerbietung das Gesetz und die Propheten.

Die gleiche Wertschätzung der Bibel können wir bei den Aposteln beobachten, denn sie achteten die alten Schriften als höchste Autorität. Wir finden nie, dass ein Apostel die Inspiration der Bibel in Frage stellt. Kein Jünger Jesu bezweifelt die Autorität der Heiligen Schrift, und wenn ihr daran zweifeln wollt, so findet ihr keine Unterstützung in den Lehren Jesu oder einer seiner Apostel.

Da „der Mund des Herrn es gesprochen hat“, richtet der Prediger seine Botschaft mit Furcht und Zittern aus. Unsere Botschaft ist keine geringfügige, sondern eine, welche unsere ganze Seele bewegt.

Man nannte George Fox einen Quäker (Zitterer), weil er, wenn er redete, vor der Kraft der Wahrheit zitterte, die er empfand.

Vielleicht würdet ihr und ich auch zittern, wenn wir klarere Einsicht in Gottes Wort besäßen, es fester ergriffen hätten, mehr seine Majestät empfänden.

Martin Luther, der nie das Antlitz eines Menschen fürchtete, erklärte doch, daß seine Knie oft unter dem Gefühl seiner großen Verantwortung schlotterten, wenn er aufträte, um zu predigen.

Wehe uns, wenn wir wagen, das Wort des Herrn mit weniger als unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele und all unseren Kräften zu sprechen. Wehe uns, wenn wir das Wort behandeln, als gäbe es uns eine Gelegenheit zu einer Schaustellung. Oh, es wäre viel besser, Steine auf der Landstraße zu klopfen, als ein Botschafter zu sein, zu dem sich der Heilige Geist nicht bekennen kann.

(Charles Haddon Spurgeon)

Aus der Predigt: Die Unfehlbarkeit der Schrift

Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter

Eingestellt am 15. Juni 2022