Sonne der Gerechtigkeit (David/Barth/Nehring)

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Choral: Sonne der Gerechtigkeit · Gerhard Schnitter · Was Gott tut, das ist wohlgetan
Music Publisher ℗ 2015 SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co.KG

Audio Recording (organ) bei hymnary.org from Small Church Music

1) Sonne der Gerechtigkeit,
gehe auf zu unsrer Zeit;
brich in deiner Kirche an,
daß die Welt es sehen kann.
Erbarm Dich, Herr!

2) Weck die tote Christenheit
aus dem Schlaf der Sicherheit;
mache deinen Ruhm bekannt
überall im ganzen Land.
Erbarm Dich, Herr!

3) Schaue die Zertrennung an,
der kein Mensch sonst wehren kann,
sammle, großer Menschenhirt,
alles was sich hat verirrt.
Erbarm Dich, Herr!

4) Tu der Völker Türen auf;
deines Himmelreiches Lauf
hemme keine List noch Macht.
Schaffe Licht in dunkler Nacht!
Erbarm Dich, Herr!

5) Gib den Boten Kraft und Mut,
Glaubenshoffnung, Liebesglut
laß viel Früchte deiner Gnad‘
folgen ihrer Tränensaat.
Erbarm Dich, Herr!

6) Laß uns deine Herrlichkeit
ferner seh’n in dieser Zeit
und mit unsrer kleinen Kraft
üben gute Ritterschaft.
Erbarm Dich, Herr!

7) Kraft, Lob, Ehr und Herrlichkeit
sei dem Höchsten allezeit,
der, wie Er ist drei in ein,
uns in ihm läßt eines sein.
Erbarm Dich, Herr!

Liedtext:
Strophen 1 und 6: Christian David (1692-1751)
Strophen 2, 4 und 5: Christian Gottlob Barth (1799-1862)
Strophen 3 und 7: Joh. Christian Nehring (1671-1736)
Melodie: 15. Jahrh. / geistlich; Böhmische Brüder 1566

Über dieses Lied

Otto Riethmüller (1889-1938) verband die Einzeltexte der von drei verschiedenen Liederdichtern stammenden Strophen formal, indem er den vier Zeilen jeder Ursprungsstrophe jeweils eine gleichlautende, fünfte Zeile hinzufügte: „Erbarm dich, Herr“. Damit stand er in der Tradition der mittelalterlichen Leise. Das Lied erschien erstmals 1932 in „Ein neues Lied“, einem Liederbuch für die evangelische Jugend, in der Rubrik „Kirche“.

Die Melodie des Liedes stammt aus dem 15. Jahrhundert und  war ursprünglich für ein weltliches Lied komponiert worden. Sie wurde von den Böhmischen Brüdern im 16. Jahrhundert erstmals für ein Kirchenlied verwendet. „Sonne der Gerechtigkeit“ wurde in der Folgezeit in viele Liederbücher und Gesangbücher aufgenommen und inspirierte weitere musikalische Bearbeitungen. Mit seinem Akzent „zu unserer Zeit“ wurde es häufig mit politischer Zielsetzung gesungen, beispielsweise bei den Friedensgebeten für die Demokratisierung der DDR bzw. für die Einheit Deutschlands.

Im Reformierten Gesangbuch (RG) der deutschsprachigen Schweiz wird der Text auf eine vor 1467 in Böhmen bekannte Melodie gesungen, die 1531 bei Michael Weisse vorkommt.

Quellen:

Seite „Sonne der Gerechtigkeit“ bei Wikipedia (DE). Bearbeitungsstand: 8. September 2021 (Abgerufen: 2. März 2022, 13:13 UTC).

Kisskalt, Michael: Sonne der Gerechtigkeit. Mit Informationen über das geschichtliche Werden des Liedes (im pdf-Format; externer Link zu Theologische Hochschule Elstal)

Otto Riethmüller: Ein neues Lied. Ein Liederbuch für die deutsche evangelische Jugend. Berlin (Burckhardthaus) 1932, Nr. 129

Lied Nr. 87: Evangelisches Gebet- und Gesangbuch für Soldaten, S. 135f. Herausgegeben vom Evangelischen Militärbischof. Johannes-Stauda-Verlag, Kassel 1961.

Schriftstellen:

Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln; und ihr sollt aus und eingehen und hüpfen wie die Mastkälber.
(Maleachi 3, 20 LUT)

Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht; und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jesaja 9, 2 LUT)

Weblinks und Verweise

Liedeintrag bei Hymnary.org (Christian David)

Eingestellt am 1. März 2022 – Letzte Überarbeitung am 3. August 2022