14. Februar

Wir warten seines Sohnes vom Himmel, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorne erlöset hat. (1. Thessalonicher 1, 10)

Welch‘ ein Übel wäre es, wenn sich die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes – wenn sich mit einem Wort sein Zorn an uns Sündern selbst in eigner Person erweisen sollte; wenn das ganze Gericht des entsetzlichen Fluches sich auf uns herabsenkte, wenn er uns unsere Missetat zurechnete, wenn wir selbst um derselben willen verwundet und zerschlagen
werden sollten, und in den Kerker geworfen würden, von dannen man nicht herauskommt, bis man den letzten Scherf bezahlt hat!

Dann wären wir ja auf ewig verloren. Aber seht, von diesem entsetzlichen Übel hat Christus sein Volk kraft seiner Stellvertretung gänzlich befreit, in welchem sie die Erlösung haben durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden. Wie herrlich ist
das demselben gegenüberstehende Gut, das Christus seiner auserwählten Gemeinde durch seine Stellvertretung erworben hat! Befreiung von aller Schuld und Strafe, gänzliche Freisprechung in dem göttlichen Gericht, Wiedereinsetzung in alle Gerechtsame der Kinder Gottes – mit Einem Wort: „Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, hat uns“, wie Paulus Eph. 2 redet, „nach seiner großen Liebe, womit er uns geliebt hat, da wir tot waren in Sünden, samt Christo lebendig gemacht, denn aus Gnaden seid ihr selig geworden, und hat uns samt ihm auferweckt, und samt ihm in das himmlische Wesen versetzt in Christo Jesu.“

Wohl denn allen, die da berechtigt sind zu sagen: Er trat an unsere Stelle! Wohl allen, welche diesen Bürgen haben, ja sogar wohl allen, die gewahr werden, wie durchaus unentbehrlich ihnen dieser Bürge, diese Stellvertretung ist, die darnach dürsten und schreien, wie ein Hirsch nach frischem Wasser, und denen verheißen ist, das ihnen des Wassers aus dem lebendigen Brunnen umsonst gegeben werden soll!

Was uns mit Frieden und Trost erfüllt,
Was unsere Seelen alleine stillt,
Was wir immer müssen im Herzen finden,
Ist die Versöhnung für unsre Sünden
Durch Jesu Blut.

Andacht aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten, Seite 46. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld, im November 1899 (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)

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Eingestellt am 12. Februar 2021