Es ist ein Ros entsprungen (Layriz, EG 30)

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Liedvortrag: VOCES8

1) Es ist ein Ros‘ entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

2) Das Blümlein, das ich meine,
davon Jesajas sagt,
hat uns gebracht alleine
Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rat
hat sie ein Kind geboren,
welches uns selig macht.

3) Das Blümelein so kleine,
das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine
vertreibt’s die Finsternis.
Wahr‘ Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.

4) O Jesu, bis zum Scheiden
aus diesem Jammertal
laß dein Hilf‘ uns geleiten
hin in den Freudensaal,
in deines Vaters Reich,
da wir dich ewig loben;
o Gott, uns das verleih!

Liedtext Strophen 1 und 2: Trier 1587/88
Strophen 3 und 4: 1844, Friedrich Layriz (auch Layritz, 1808-1859)
Melodie: Köln 1599

Schriftstellen

Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. (Jesaja 11, 1)

Und es wird geschehen zu der Zeit, daß die Wurzel Isai, die da steht zum Panier den Völkern, nach der werden die Heiden fragen; und seine Ruhe wird Ehre sein. (Jesaja 11, 10)

Denn er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. (Jesaja 53, 2)

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater Friedefürst; (Jesaja 9, 6)

Friedrich Ludwig Christoph Eduard Layriz, auch Fridrich Layriz, Friedrich Layritz und Friedrich Lairitz (* 30. Januar 1808 in Nemmersdorf; † 18. März 1859 in Unterschwaningen) war ein deutscher lutherischer Pfarrer und Hymnologe.

Friedrich Layriz stammte aus einer fränkischen Familie. Er wurde geboren als Sohn des Friedrich Wilhelm Anton Layriz (* 1771), Justizamtmanns in Weidenberg und Ziviladjunkts in Bayreuth, und der Tochter des Pfarrers in Nemmersdorf und Laienmediziners Johann Christoph Ulmer. Er besuchte die Schule in Bayreuth und studierte Evangelische Theologie an den Universitäten Leipzig und Erlangen. In Erlangen wurde er geprägt durch die Erlanger Theologie um Christian Krafft und Karl Georg von Raumer. Er wurde Pfarrer, von 1837 bis 1842 versah er den 2. Pfarrdienst in der St.-Johannis-Kirche in Hirschlach, dann ab 1842 als Stiftsprediger in St. Georgen (Bayreuth).

1846 wurde er nach einem literarischen Streit mit dem Pfarrer Elias Sittig um das zukünftige bayerische Gesangbuch nach Unterschwaningen versetzt. In 1847 heiratete er Louise Auguste Eleonore Freiin von Stein zu Nord- und Ostheim (* Meiningen 20. April 1820, † Neuendettelsau 26. März 1874), Tochter des Dietrich Freiherr von Stein zu Nord- und Ostheim (1793–1867), Sachsen-Coburg-Gotha. Staatsminister, und der Henriette (1793–1869) geb. Freiin von Günderrode. Ihr Sohn war Wilhelm Max Anton (* Unterschwaningen 10. Januar 1857, Evangelischer Pfarrer u. Missionar, † Georgenholtz, Transvaal, 27. Dezember 1883)

Layriz’ Bedeutung liegt in der Sammlung und Wiederentdeckung der lutherischen Choräle aus der Zeit vor der Aufklärungstheologie, die weithin stark überarbeitet oder ganz in Vergessenheit geraten waren, und ihrer ursprünglichen polyrhythmischen Melodien. 1844 veröffentlichte er den programmatischen Kern des deutschen Kirchenlieds von Luther bis Gellert mit 450 Kirchenliedern, der großen Einfluss auf die Gesangbuchgestaltung in Bayern (1854), Deutschland und bei den deutschsprachigen Lutheranern Nordamerikas haben sollte. [1] Die Sammlung und die im Anschluss daran von Layriz herausgegebenen Choralbücher waren keine historisch-kritische Ausgaben, sondern für den praktischen Gebrauch bestimmt. Es finden sich daher auch Ergänzungen und Umgestaltungen durch Layriz darin, so etwa die bis heute in evangelischen Kirchen gesungenen Strophen 3 und 4 von Es ist ein Ros entsprungen (EG 30). [2]

Auch im Bereich der Liturgik war Layriz tätig. Er forschte über den Gottesdienst im Reformationszeitalter und war verantwortlich für den musikalischen Aspekt der Agende von Wilhelm Löhe.

Quelle: Wikipedia (DE)

Lied Nr. 469, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe, S. 498f. (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)

Weblinks und Verweise

Friedrich Layritz bei Hymnary.org

Eingesungen: Liedvortrag (mp3) von Kantor Arnd Pohlmann (jeweils externe Links)

Liedeintrag bei „Die christliche Liederdatenbank“

Liedeintrag mit 1stimmigem Notensatz (png) bei liederprojekt.org

Notensatz, 4stimmig, ohne Liedtext (pdf, 15. Jahrh., externer Link zu ccel.org)

Notensatz, 4stimmig, ohne Liedtext (pdf, ogg Audio, 15. Jahrh., externer Link zu Hymntime.com)

Liedeintrag mit 4stimm. Notensätzen (gemischt, pdf; Männer, pdf) bei liederindex.de

Audiofiles (mp3; Männer mp3, externe Links zu liederindex.de)

Audiofiles (midi, mp3, externe Links zu Hymnary.org

Hintergrundinformationen zu „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (externer Link zu multikultichor.de)

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Es ist ein Ros entsprungen · Ulrich Brück, Jugendsingkreis Derschlag, Christian von Strauch, Johannes Haas
Ja, damals 4: Weihnachten ℗ 1959 Gerth Medien


Erstellt am 26. Dezember 2020 – Letzte Überarbeitung am Christtag, 25. Dezember 2023