22. Januar
Unser Wandel ist im Himmel. Phil. 3, 20
Paulus setzt sich und seine Mitarbeiter denen entgegen, die irdisch gesinnt sind, und wie wir diese zum Vorbilde haben, so sollen alle Christen wandeln.
Mel. „Jerusalem du Schöne“
1) Unser Wandel ist im Himmel,
das ist eines Christen Sinn,
Und durch ein berauscht‘ Getümmel
dringt er in der Welt dahin;
Selten fragt sie nach der Stadt,
die der Gast zur Heimat hat.
2) Sie verhöhnet seine Sache
und versteht den Wandel nicht;
Sie bewundert seine Sprache,
weil er nicht auch weltlich spricht.
Landfremd scheint er angetan,
denn er ziehet Christum an.
3) Aber laß die Tollen schelten,
laßt sie hier zu Hause sein,
Christen tauschen tausend Welten
nicht für ihren Himmel ein.
Waren sie schon niemal‘ dort,
sieht der Glaube doch den Ort.
4) Jesu, der Du hingegangen,
der Du unsre Hoffnung bist,
lehr mich herzlich heim verlangen,
wo das Bleiben ewig ist.
Meine Schritte gängle Du,
werd‘ ich müde, sprich mir zu.
5) Gib Dein Wort und Sakramente
mir mit auf den Weg dahin,
bis mein Glaube an dem Ende
und ich bei dem Vater bin.
Dort vor Gottes Angesicht
ist der Wandel in dem Licht.
Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Quelle: Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 732 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche. Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hiller, Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim. In zwei Theilen. Neue, sorgfältig durchgesehene Auflage. Vermehrt mit dem Lebenslauf, sowie Bildniß des Verfassers und einem Register über sämmtliche Liederverse. Reutlingen, Druck und Verlag der D.G. Kurtz’schen Buchhandlung. [Digitalisat]
Eingestellt am 17. Dezember 2021