1) Sünder, freue dich von Herzen
Über deines Jesu Schmerzen!
Laß bei seinem Blutvergießen
Stille Dankestränen fließen!
Er hat sich für dich gegeben!
Such in seinem Tod das Leben;
Nur von seinem Kreuze quillet,
Was dein Herz auf ewig stillet.
2) Ach, wie groß ist dein Verderben!
Ohne Jesum mußt du sterben;
Blind und tot sind deine Kräfte.
Sünde, das ist dein Geschäfte;
Dein Verdienst ist Zorn und Rache;
Es ist aus mit deiner Sache!
Ja, im Himmel und auf Erden
Kann dir nicht geholfen werden.
3) Nichts kann all dein Opfer gelten
Vor dem Richter aller Welten.
Den der Dornenkranz gekrönet,
Gottes Sohn, hat dich versöhnet;
Seine Tränen, Schweiß und Wunden
Haben Rat für dich gefunden,
Und ihm bleibt allein die Ehre,
Daß er deinen Tod zerstöre.
4) Fühlst du nun die Macht der Sünden,
Wie sie deine Seele binden,
Wie sie dein Gewissen quälen,
Wie der Jammer nicht zu zählen:
O, so komm mit deinen Ketten!
Wag es nicht, dich selbst zu retten;
Sieh am Kreuze Jesum hängen,
Er muß deine Fesseln sprengen!
5) Sünder macht der Heiland selig,
Seine Gnaden sind unzählig:
Er gibt Buße, er gibt Glauben;
Hilft den Lahmen, Blinden, Tauben.
Wer sich nur will retten lassen,
Der soll das Vertrauen fassen:
Gnade strömt aus Jesu Wunden,
Gnad‘ ist auch für mich gefunden!
6) Glaube nur dem Wort der Gnaden,
So ist deinem Seelenschaden
Schon geholfen! und die Liebe
Schafft in dir ganz neue Triebe.
Sind die Sünden erst vergeben,
So kannst du auch heilig leben;
Und der Gnade treues Walten
Wird dich fördern und erhalten.
7) O so gib dem Sohn die Ehre,
Daß ihm aller Ruhm gehöre;
Suche nicht erst zu verdienen,
Was am Kreuz vollbracht erschienen;
Suche nicht, was schon gefunden!
Preise fröhlich seine Wunden;
Und bekenn‘ es bis zum Grabe,
Daß er dich erlöset habe!
Liedtext: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725-1761)
Melodie: 1649, Johann Crüger (1598-1662) „Schmücke dich, o liebe Seele“
Dies Lied rühmt die alles allein wirkende Gnade, oder den richtigen, leichten und seligen Glaubensweg nach der Schrift, da der Sünder nicht durch Wollen oder Laufen, das ist durch eignes Wirken und eigene Gerechtigkeit, sondern allein durch GOttes Erbarmen, das ist durch die freie Gnade Gottes in Christo JEsu bekehret und begnadiget wird, Röm. 9, 16.
So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. (Röm. 9, 16)
Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es; (Eph. 2, 8)
Und er hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Sünden und in eurem unbeschnittenen Fleisch; und hat uns geschenkt alle Sünden und ausgetilgt die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstand und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet; (Kol. 2, 13.14)
Weblinks und Verweise
Melodie und Notensatz, 4stimmig (ohne Liedtext, pdf, externe Links zu Hymnary.org)
Audiofiles (midi, mp3, externe Links zu Hymnary.org)
Melodieseite „SCHMÜCKE DICH“
Lied Nr. 194, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)
Lied Nr. 178, in: Evangelisch-Lutherisches Gesangbuch von Wisconsin und anderen Staaten, erschienen bei Georg Brumder, Milwaukee/Wisconsin, 1872. [Digitalisat, externer Link zu Hymnary.org]
Sind wir alle Kinder Gottes? – Wort zum Tag von Pastor Lothar Leese bei erf.de