Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben. (Matthäus 25, 46)
Endlich wird bei uns gelehrt, daß Jesus Christus kommen wird zu richten, nämlich den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen wird. Der gerechte Gott übt schon hienieden viele offenbare und herzergreifende Gerichte aus, daher Schiller sagt: die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Aber nach Verlauf dieser Gnadenzeit wird auf die vielen Gerichte auf Erden, die noch den Zweck der Bußerweckung haben, zuletzt ein abschließendes Endgericht folgen, wobei ein Jeglicher empfangen wird nach dem er gehandelt bei Leibes Leben, es sei gut oder böse. Der Vater richtet Niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben, darum daß er des Menschen Sohn ist. Denn als Menschensohn hat er die Schwierigkeit unserer Versuchungen und Anfechtungen miterfahren, und wird darum ein milder Richter sein; er hat sie aber seinerseits alle siegreich überwunden und kann uns daher vorhalten, daß wir das auch hätten thun sollen und können, mithin wird es ihm auch an dem heiligen Ernst nicht fehlen. Das Ergebniß des jüngsten Gerichts wird ein zwiefaches sein: Die Gottlosen werden in die ewige Pein gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Quelle:
Roderich Nesselmann, Die Augsburgsche Confession erläutert, Klöppel, Eisleben 1876.
(Auszug der Erläuterung zum 17. Artikel der Augsburgischen Konfession)
Querverweise
Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Markus 16, 16)
Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. (Johannes 3, 36)
Weh aber den Gottlosen! denn sie haben es übel, und es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen. (Jesaja 3, 11)