Gleichnis in Bezug auf die Entrückung (Emil Dönges)

Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, (1. Thessalonicher 4.13) (1. Thessalonicher 4.17)
2 daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern lasst, noch erschreckt werdet, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. (2. Petrus 3.15-16)
3 Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens, (1. Timotheus 4.1) (1. Johannes 2.18)
4 der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, daß er Gott sei. (Daniel 11.36) (Matthäus 24.15)

(2. Thessalonicher 2, 1-4)

Ein Landesherr muß gegen eine empörerische Stadt, die ihm gehört, zu Felde ziehen. Ehe er sie gewaltsam niederwirft, wartet er mit Ausharren; und Seine Herolde des Friedens bieten den einzelnen Bürgern dieser Stadt Versöhnung und Errettung an. Aber die Stadt verharrt in ihrer Empörung; nur einige Getreuen in der Stadt dienen dem rechtmäßigen Herrn; diese haben infolgedessen von den Rebellen viel zu leiden.

Der Herr hat aber den Seinigen verheißen, sie vor der Beschießung der Stadt zu sich zu rufen und mit sich zu vereinigen, um sie so vor der heißen Trübsal der Gerichtstage zu bewahren, ja, sie sollen vielmehr, wenn ihr Herr und Fürst in die feindliche und zu richtende Stadt seinen Einzug hält, ihn in Schmuck und Glanz begleiten.

Da aber der Herr verzieht und sie seinen „gebietenden Zuruf“ noch immer nicht hören, durch welchen sie geheim vor das Weichbild der Stadt zu ihm gesammelt werden sollen, sind sie in Gefahr, die Trübsal, welche ihre Widersacher ihnen zufügen, schon für die ernsten Trübsale zu halten, welche ihr Fürst an seinem Tage (dem „Tag des Herrn“) den Feinden bereiten wird.

Der Fürst hört von dieser Bestürzung seiner Getreuen. Daher schreibt er ihnen, sie sollten sich nicht erschüttern lassen, als ob sein Tag (der Tag der Rache) schon gekommen sei; es würde an seinem Tag ihr Teil ja Ruhe und nicht Bedrängnis sein. Also, sein Tag sei noch nicht gekommen; auch könnte dieser nicht kommen, ehe die gesamte Stadt abgefallen sei; aber das könnte ja doch nicht der Fall sein, solange sie (die Getreuen) noch darin seien und zurück- oder aufhielten.

Darum erinnert er sie heute an sein früher gegebenes, klares Versprechen, für sie zuvor zu kommen, und sie zu sich zu sammeln, bei welchem Kommen er nicht in die Stadt selbst kommen, sondern ihnen nur entgegenrücken würde bis zum Weichbilde der Stadt. Sie möchten sich also „durch nichts erschrecken lassen“.

– So ruft auch der Apostel hier die Gläubigen feierlich auf, sich auf Grund der ihnen so klar verheißenen „Ankunft unseres Herrn Jesu Christi und unseres Versammeltwerdens zu Ihm hin“ 1) doch ja nicht erschüttern zu lassen in ihrer Hoffnung auf ihre Bewahrung und Entrückung vor dem kommenden Zorne (2. Thess. 2, 1)

Quelle:

Dönges, Dr. E., Darmstadt: Die Entrückung der Kirche (1. Thess. 4, 17). Sonder=Abdruck aus „Licht und Leben“, 4. Auflage. Dillenburg 1906. Verlag von Geschwister Dönges. [S. 45f. – Downloadmöglichkeit bei Christian Writings Archive]

Siehe auch:

Seibel, Manuel, Die prophetische Endzeitrede des Herrn (bei bibelkommentare.de)

Winkler, Nathanael: Gewissheit statt Chaos – 4. Abfall und der Mensch der Sünde. Eine Betrachtung zu 2. Thessalonicher 2, 3.


Eingestellt am 1. April 2024