1) Die Seele ist dazu geboren. Daß sie das Göttliche erfreu’; Sie war vom Schöpfer auserkoren, Daß sie sein Bild und Gleichnis sei: Wer kann die Ehre g’nugsam preisen. Die Gott der Seele wollt’ erweisen? |
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2) Sie schöpfte stets aus ihrer Quelle, Aus welcher sie entsprungen war; Die Weisheit war ihr Spielgeselle, Die Trefflichkeit war wunderbar: Sie hatte Ehr’ und Reichtum funden. Weil sich der Höchste ihr verbunden. |
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3) Ihr Leben war, stets Gott zu lieben, Ihr Alles, daß sie Sein sollt sein: Wär’ sie in seiner Liebe blieben. So wär’ sie frei von Qual und Pein: Allein der Feind hat sie verderbet, Die Sünde ist ihr angeerbet. |
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4) Sie ist nunmehr ganz irdisch worden, Sie liebt die Eitelkeit der Welt, Sie lebt nun in der Sünder Orden, Der Arge hat sie ganz entstellt: Sie kann sich nicht mehr aufwärts schwingen, Sie suchet Ruh’ in schnöden Dingen. |
Allgemeines evangelisches Gebet- und Gesangbuch
für den Kirchen- und Hausgebrauch, Hamburg 1846