Wer kann Dein Tun begreifen (Hiller, Geistliches Liederkästlein 1)

Der Ich Friede gebe und schaffe das Übel. Ich bin der Herr, der solches alles tut. (Jesaja 45, 7)

Zum 18 Januar.

Das ist ein Sprüchlein für uns, wenn wir Zeitungen lesen. Wer nur auf neue Begebenheiten, auf die Stärke der Rosse, auf die Fäuste der Streiter, auf die Kriegskunst der Helden steht, gibt Gott wenig Ehre. Auf die Sünden der Menschen, auf den Arm des Herrn im Strafen und Retten, kurz auf das Werk des Herrn soll man achten. Er tut’s.

Weise: Valet will ich dir geben – 50 (84)

1) Wer kann Dein Tun begreifen,
Herr, Du bist schrecklich groß!
Wenn Menschen Sünden häufen,
Ziehst Du Dein Schlachtschwert los;
Du richtest ein Zerstören
Auf Deiner Erden an,
Du bist’s auch, der ihm wehren
Und Kriegen steuern kann.

2) Wenn Menschen Trotz Dir bieten,
So legst Du Ehre ein,
Und wenn sie noch mehr wüten,
Wirst du gerüstet sein.
Seid stille und erkennet:
Er sei der starke Gott;
Sein Eifer, wenn er brennet,
Macht alle Macht zu Spott.

3) Die Kirche muß gewinnen,
Ihr Feinde, merkt es doch:
Denn Gott ist bei ihr drinnen,
Und darum bleibt sie noch.
Dem glaubigen Geschlechte
Hilft dieses Wort im Krieg:
Hie Schwert des Herrn! Die Rechte
Des Herrn behält den Sieg.

Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: 1614, Melchior Teschner (1584-1635)

Eingestellt am 2. Januar 2023