Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche, und er neigt es wohin er will. (Sprüche 21, 1)
Zum 6. Juli.
Dies gibt die rechte Einsicht in alle unerwartete Begebenheiten unter den Großen in der Welt, worüber sich die Staatsklugen die Köpfe zerbrechen; und es ist nicht fein, wenn man davon so hin urteilt, ohne auf Gottes Werk zu sehen.
Mel.: Entfernet euch, ihr matten Kräfte
(Wach auf, du Geist der treuen etc.)
1) Man kann doch keine Hoheit denken,
Gott ist noch höher über die,
Der Hohen Herzen kann Er lenken,
Wie Wasserbäche lenkt Er sie;
Er neigt sie still,
Wohin Er will;
So muß sein Rat und Werk gescheh’n,
Eh‘ sie ein Mensch zuvor erseh’n.
2) Wenn Er Tyrannen will verstocken,
Führt Er Sein Volk doch mächtig aus.
Will Er dort einen Hirten locken,
Geh’n Gefangene nach Haus.
Was anders scheint,
Was Niemand meint,
Das macht noch Gott zur Wundertat,
Er hat die Hand in jedem Staat.
3) So betet Ihn an, alle Götter*;
Das Herz ist nicht in eurer Hand.
So trau dem mächtigen Erretter,
Du Herdlein, das die Welt verbannt.
Gott hat das Reich,
Gott schützet euch.
Ihr singt ihm einst nach langem Krieg,
Sein ist das Heil, Sein ist der Sieg!
Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
*) „Götter“ = Obrigkeit, Joh. 10, 34.35
Quelle:
Lied: Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 732 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche. Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hiller, Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim. In zwei Theilen. Neue, sorgfältig durchgesehene Auflage. Vermehrt mit dem Lebenslauf, sowie Bildniß des Verfassers und einem Register über sämmtliche Liederverse. Reutlingen, 1851. Druck und Verlag der D.G. Kurtz’schen Buchhandlung.
[Seite 188, Digitalisat]
Querverweise
Er lenkt ihnen allen das Herz; er merkt auf alle ihre Werke. (Psalm 33, 15)
Im ersten Jahr des Kores, des Königs in Persien (daß erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremia’s geredet), erweckte der HERR den Geist des Kores, des Königs in Persien, daß er ausrufen ließ durch sein ganzes Königreich, auch durch Schrift, und sagen… (Esra 1, 1)