18. Januar

Aber du, Herr Herr, sei du mit mir um deines Namens willen, denn deine Gnade ist mein Trost, errette mich.
Psalm 109, 21 (LUT)

Was hilft da, wo es gilt, alle Erkenntnis und Wissenschaft, was helfen sogar alle Erfahrungen der göttlichen Aushilfe und Durchhilfe, alle vormaligen Versicherungen und Huld, was hilft’s sogar, ob wir hundertmal haben glauben können, wenn’s uns nicht auch zu der Stunde gegeben wird, wo es Not tut? Ihr vermögt das Geringste nicht, das gilt sowohl von der ersten als letzten Hälfte des Weges, und so ist uns ein sehr abhängiges Leben und Verhalten sehr anzuempfehlen. Tut Er seine milde Hand auf, so sammeln wir.

Die Abweichungen, welche uns die Schrift auch an den heiligsten und ausgezeichnetsten Personen sehen läßt, dienen auch zum Beweise, daß auch sie nicht anders als aus Gnade selig geworden sind, und daß es keinen andern Weg zur Seligkeit gebe, als den neuen und lebendigen durch Jesum Christum, zum Beweise, daß es keine andere Gerechtigkeit gibt,
worin wir im Gerichte Gottes bestehen können, als diejenige, welche Christus uns durch seinen vollkommenen Gehorsam erworben hat, und die der bußfertige Sünder im Glauben ergreift. Werden wir denn recht von Herzen demütig! Verzagen wir denn ganz an uns selbst, um vollkommen zu hoffen auf die Gnade, welche uns dargeboten wird in der Offenbarung unseres Herrn Jesu!

Herr, behüte mich auf Erden,
Ich bin hilflos, rette mich!
Laß mich nicht zuschanden werden,
Ich vertrau‘ allein auf dich.

Andacht aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten, Seite 19. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld, im November 1899 (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)

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