Eine gute Vorrede.

Man vertieft und verliert sich in zeitlichen Dingen, in irdischen Sorgen und in fleischlichen Lüsten, man steht auf und geht nieder, man treibt es Jahr aus Jahr ein, als ob an diesem zeitlichen Leben Alles gelegen wäre, und als ob unser Zustand in jener Welt uns nichts anginge. Das mag Torheit, das mag Verstockung heißen. Dieses irdische Leben ist ein Sterben, ja ein Tod, da ein Toter immer den andern begräbt; es ist eben ein Totengeschäft, ein Totentanz.

Das ist eine enge und geringe Seele, die sich über etwas auf der Welt noch wundern kann, es mag glänzen und prangen, wie es wolle. Herr, laß, was noch nicht vor Augen ist, uns ganz gewiß und das Zukünftige wie gegenwärtig werden.

In Christo ist Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, alle Hilfe, alle Verheißung. Sein Name
hat ewige Kraft. Er ist ganz unser. Christentum ist etwas Reales. Christum selbst laßt uns aufnehmen, das ist glauben. Der Glaube ist eine wahrhaftige Kraft, nimmt Jesum im Worte auf als Jesum, und zwar als einen völligen Heiland.

Den Jüngern ist Christus Alles in Allem.
Ich bleibe in der Liebe des Heilandes,
Ich mag noch weiter wallen oder heimgehen dürfen.
Wir sollen doch lernen, des Herrn Jesu einmal froh werden.
Unsere Freude kommt aus der Gegenwart Christi,
Ist innig und beständig und vergnüget völlig.
Christi Kraft wird in der Stille genossen.
ER schafft große Stille.

(J. A. Bengel)

Theodor Schmalenbach

Quelle:

Stille halbe Stunden. Von Th. Schmalenbach. Gütersloh, Druck und Verlag von C. Bertelsmann. 1877.
Bayerische Staatsbibliothek, urn:nbn:debvb:12-bsb11354794-3
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