Jesaja 44, 22 (Kohlbrügge/Spurgeon)

Ja, mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht. (Jesaja 43, 24b.25)

Ich vertilge deine Missetaten wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir; denn ich erlöse dich. (Jesaja 44, 22)

Du bist mein Gott! Mit einem Eidschwur hat er seinem Volk den Bund bekräftigt, und er ist ewig treu. Was er gesagt hat, das hat er gehalten bis auf den heutigen Tag; er ist nicht müde noch matt geworden. „Ich tilge deine Sünde wie einen Nebel und deine Missetat wie eine Wolke und will deiner Ungerechtigkeit nicht gedenken“ – das hast du verheißen und befestigt mit einem Eidschwur, und du hast es gehalten; du bist mit mir hindurchgegangen durch das Feuer und das finstere Tal; du hast mir zugeschworen: „Ich will dich behüten und tragen bis ins Alter!“ – und du hast es getan, hast es alles allein getan, sonst wäre ich schon zwanzig Mal umgekommen.

(Hermann Friedrich Kohlbrügge)

Habt sorgfältig acht auf den lehrreichen Ausdruck der Vergleichung: Unsre Sünden sind wie der Nebel. Gleichwie der Nebel mancherlei Gestalt und Schattierung hat, so sind auch unsre Übertretungen. Gleichwie die Wolken das Licht der Sonne verhüllen und die Gegend mit Dunkel bedecken, so verhüllen unsre Sünden uns das Licht vom Angesicht des Herrn Jehovah und machen, daß wir im Schatten des Todes sitzen (Lukas 1, 79). Sie sind irdischen Ursprungs und steigen empor aus den Sümpfen unsrer Natur; und wenn sie sich mehren, bis ihr Maß voll ist, so bedräuen sie uns mit Sturm und Ungewitter. Ach, leider spenden uns unsre Sünden, so gar anders als die Wolken, keine befruchtenden Regenströme; vielmehr drohen sie, uns mit einer furchtbaren Zerstörungsflut zu begraben.

Aber lassen wir unsern freudigen Blick dankbar auf der großen Tat der göttlichen Gnade ruhen: „Ich vertilge.“ – Gott selber erscheint in seinem unendlichen Wohlwollen auf dem Schauplatz, um – nicht seinen Zorn zu zeigen, sondern – seine Gnade zu offenbaren. Mit einem Mal und auf immer beseitigt Er das Unglück, nicht dadurch, daß Er die Wolke bloß vertreibt, sondern daß Er sie ein für allemal aus dem Dasein vertilgt. Gegen den gerechtfertigten Menschen bleibt keine Sünde übrig, das große Ereignis am Kreuzesholz hat alle seine Missetaten auf ewig hinweggetan. Auf dem Gipfel Golgatha ward die große Tat, durch welche die Sünde aller Auserwählten auf immer ausgetilgt ward, völlig und wirklich vollbracht.

Und achten wir nun zu unserm Heil auf das gnadenreiche Gebot: „Kehre dich zu mir“. Warum sollten gerechtfertigte Sünder noch ferne von ihrem Gott leben? Sind uns alle unsre Sünden vergeben, so soll uns keine Gesetzesfurcht mehr abhalten, frei und froh zu unserm Herrn zu kommen. Rückfälle werden wir wohl zu beweinen haben, aber wir wollen uns nicht von ihnen lassen gefangen halten. Wir wollen aus aller Macht suchen, in der Kraft des Heiligen Geistes zu größtmöglicher Innigkeit des Umganges mit dem Herrn zurückzukehren.

O Herr, tröste und erquicke uns in dieser Nacht!

(Charles Haddon Spurgeon)

Quelle:

Schriftstellen

…auf daß er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. (Lukas 1, 79)

Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und die da saßen am Ort und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen. (Matthäus 4, 16)

Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8, 12)

Ich bin gekommen in die Welt ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. (Johannes 12, 46)


Übersicht: Der Prophet Jesaja

Jesaja 44, 22 ist der Tagesvers vom 17. August 2024

Eingestellt am 29. Dezember 2022 – Letzte Überarbeitung am 17. August 2024