Der beste Freund ist in dem Himmel (Württ. Gesangbuch 1912 #393)

1) Der beste Freund ist in dem Himmel,
auf Erden sind die Freunde rar;
denn bei dem falschen Weltgetümmel
ist Redlichkeit oft in Gefahr.
Drum hab‘ ich’s immer so gemeint:
mein Jesus ist beste Freund.

2) Die Menschen sind wie eine Wiege,
mein Jesus stehet felsenfest,
daß, wenn ich gleich darniederliege,
mich seine Freundschaft doch nicht läßt.
Er ist’s, der mit mir lacht und weint:
mein Jesus ist der beste Freund.

3) Die Welt verkaufet ihre Liebe
dem, der am meisten nützen kann;
und scheinet dann das Glücke trübe,
so steht die Freundschaft hintenan.
Doch hier ist es nicht so gemeint;
mein Jesus ist der beste Freund;

4) Er läßt sich selber für mich töten,
vergießt für mich sein eigen Blut;
er steht mir bei in allen Nöten,
er spricht für meine Schulden gut;
er hat mir niemals was verneint:
mein Jesus ist mein beste Freund.

5) Mein Freund, der mir sein Herze gibet;
mein Freund der mein ist, und ich sein;
mein Freund, der mich beständig liebet;
mein Freund, bis in das Grab hinein.
Ach, hab‘ ich’s nun nicht recht gemeint?
Mein Jesus ist der beste Freund.

6) Behalte, Welt, dir deine Freunde,
sie sind doch gar zu wandelbar;
und hätt‘ ich hunderttausend Feinde,
so krümmen sie mir nicht ein Haar.
Hier immer Freund, und nimmer Feind:
mein Jesus ist der beste Freund.

Liedtext: Benjamin Schmolck (1672-1737)
Melodie: 1714, bei J.A. Freylinghausen „Mein Jesus lebt! Was soll ich sterben“
Choralbuch 119 (123)

Lied Nr. 393: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe 1912, S. 417f (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart)

Links und Verweise:

Eintrag bei Liederindex.de (dort auch Notensatz 4 Stimmen gemischt und mp3-Audiodatei der Melodie)