Nicht der Anfang, nur das Ende (Württ. Gesangbuch 1912 #420)

1) Nicht der Anfang, nur das Ende
krönt des Christen Glaubensstreit.
Ach, getreuer Gott, vollende
meinen Lauf in dieser Zeit!
Hab ich dich einmal erkannt,
so verleih mir auch Bestand,
daß ich, bis ich einst erkalte,
Glauben, Lieb und Hoffnung halte.

2) Laß mich einem Felsen gleichen,
der in Sturm und Wellen steht;
laß mich nicht zurückeweichen,
wenn mich Not und Tod umfäht.
Sei mein Anker, der nicht bricht;
sei mein Stern und helles Licht,
daß ich nie von dir mich scheide
und am Glauben Schiffbruch leide!

3) Es ist gut, ein Christ zu werden,
besser noch, ein Christ zu sein;
doch den besten Ruhm auf Erden
gibt der Herr nur dem allein,
der ein Christ beständig bleibt
und den Kampf zum Siege treibt;
solchen wird mit ew’gen Kronen
Christus droben einst belohnen.

4) Laß mich halten, was ich habe,
daß mir nichts die Krone nimmt.
Es ist deines Geistes Gabe,
daß mein Glaubensdocht noch glimmt.
Lösche nicht dies Fünklein aus,
mach ein helles Feuer draus,
laß es ungestöret brennen,
dich vor aller Welt bekennen.

5) Du hast guten Grund geleget:
Jesus, der mein Eckstein ist,
wird durch keine Macht beweget,
ihn verrücket keine List.
Laß mich fest auf ihm bestehn,
nimmermehr zugrunde gehn,
wenn sich Macht und List bemühn,
mich von Christo abzuziehn.

6) Gib mir, daß ich wie die Rebe,
die an ihrem Weinstock hangt,
so durch Glauben in dir lebe,
bis mein Kampf den Sieg erlangt.
Kommt es dann zur letzten Not,
so versiegle mir im Tod,
was ich hier geglaubt auf Erden,
und laß es zum Schauen werden!

Liedtext: Benjamin Schmolck (1672-1737)
Melodie: 1642, J. Schop

Lied-Nr. 420: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)

Links und Verweise:

Liedeintrag bei Christliche Gedichte und Lieder

Schriftstellen:

Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach. (Hebr. 13, 7)

Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Kor. 3, 11)

Auf daß wir durch zwei Stücke, die nicht wanken (denn es ist unmöglich, daß Gott lüge), einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht haben und halten an der angebotenen Hoffnung, welche wir haben als einen sichern und festen Anker unsrer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des Vorhangs (Hebr. 6, 18.19)

Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftig halten lehren. (Jes. 42, 3)

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. (Ps. 118, 22)

Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh. 15, 5)