Der Unglaube unsrer Zeit, Geliebte, ob er seinen letzten Grund auch stets in dem verderbten Herzen und dessen Widerwillen gegen des Evangeliums Ernst und göttliche Torheit hat, ist doch nicht immer ein bewußtes, mutwilliges und absichtliches Nicht-glauben-wollen, sondern erscheint, namentlich in den Kreisen derer, die sich so gerne die Gebildeten nennen hören, häufig als reines Vorurteil und als Frucht einer ungeheuren Verblendung. Die Leute halten dafür, sie hätten in ihren seichten und irrtümlichen Religionsbegriffen das echte, reine, biblische Christentum, denn so ist es ihnen, vielleicht von Jugend auf schon, eingeredet, und das biblische Christentum ist durch Verdunkelungen und Verdrehungen einer schlechten, Gottlob im Schwinden begriffenen, wenn auch nicht verschwundenen Zeit so unbekannt geworden, daß in manchen Gemeinden, wo es einmal wieder auftritt, sofort ein Geschrei entsteht: „Diese Menschen predigen uns neue Götter!“, und was da gepredigt wird, ist doch nur das alte apostolische Fundamentalbekenntnis, auf welchem die christliche Kirche und jede evangelische Gemeinde als auf ihrer ewigen Basis gegründet steht. Nun dünkt mich aber, daß schon viel gewonnen sei, wenn den Gemeinden nur einmal wieder das Bewußtsein wird, daß die religiöse Opposition, die durch unsere Zeit hindurchtobt und überall zu Tage tritt, nicht sowohl – wie sie gerne vorgibt – gegen allerlei verjährte Menschensatzungen, sondern gegen die Bibel selbst und deren unzweideutigen Lehr=Gehalt gerichtet sei. Denn ehe Einer bewußt und entschieden mit Schrift und Kirche bricht, besinnt er sich doch wohl noch, ob denn in Wahrheit Grund vorhanden sei, dem und dem Professor, Kirchenrat, jungdeutschen Zeitblättler oder wer es sei, ein höheres Anseh’n beizumessen, als dem Herrn Jesu und Männern wie Paulus, Johannes u.s.w. Nun, jenes Bewußtsein neu in euch zu frischen, daß der große Weltstreit gegen unser kirchliches Bekenntnis nur ein Streit sei gegen die Schrift, gegen die Lehre Christi und der Apostel, das sei der Zweck meines heutigen Vortrags, den der Herr mit seinem Geist begleiten, und reichlich segnen wolle .
Text: Galater 1, V. 8. 9.
„Aber so auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen, anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermal: So jemand euch predigt Evangelium, anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht.“
Ein mächtiges Wort, aber freilich kein Wort nach dem Geschmacke der Menge. Nichtsdestoweniger ein Wort für unsre Zeit, wenn auch wider sie. Achtet alle darauf, welcher Gesinnung ihr seid: Euch Allen kann das Wort große wesentliche Dienste tun. Heilsam erschrecken kann es die Sichern, entzaubern die Irregeleiteten und Verblendeten; zu richtigerem Urteil verhelfen den in Vorurteil Befangenen, die Zweifelnden befestigen, die Gläubigen im Glauben stählen und stärken, und was es noch weiter kann, wenn’s nur vom Geiste des Lebens begleitet wird. Der trage es denn heute auf seinen Feuerflügeln durch unsre Mitte. Was aus dem Worte denn erhelle? Vieles. Eins aber klarer als die Sonne, das nämlich, daß sich Paulus mit der Herrschenden Denk= und Sinnesweise unserer Zeit im entschiedensten Widerspruch befindet. Sollte er das? Wir gedenken euch davon zu überzeugen. ─ „Paulus, kein Mann nach dem Sinne unserer Zeit!“ heiße unser Thema. „Die Zeit wider ihn, er wider die Zeit“ ─ Woher dieser Krieg?
Er hat darin seinen Grund, daß, wie die Apostel alle, so auch Paulus
1) kein Indifferentist ist;
2) gewissen Anforderungen an unsre Predigten keinen Vorschub leistet;
3) eine gewisse Modeweisheit unsrer Zeit verdammt;
4) neue Autoritäten nicht gelten läßt; und
5) ein bei den Neueren verhaßtes Volk in Schutz nimmt, und auf seiner Bahn bestärkt.
Laßt mich diese Punkte näher entwickeln und begründen. – Der Herr sei mit uns.
I.
Paulus und der herrschende Zeitgeist, nein, sie harmonieren nicht. Zwischen den beiden besteht ein ernster Krieg, ein tiefer Zwiespalt. Der Geist unsrer Zeit ist zuvörderst indifferentistisch. Paulus ist nichts weniger, als das. Die allgemeine Meinung unsrer Tage geht dahin, daß darauf, was für religiöse Begriffe Einer habe, kein Gewicht zu legen sei. Unsres Apostels Meinung ist eine andere. Die moderne Losung lautet: „Denke und glaube, was du willst, lebe nur ehrsam!“ – Wie weit ist Paulus entfernt, diesem Gemeinsatz beizustimmen. Paulus legt auf die religiöse Denkweise nicht allein einen hohen, sondern den höchsten Wert. Wer zu den und den Lehren und Glaubenssätzen sich nicht bekennt, dem spricht er ohne Weiteres die Seligkeit ab, wic ehrsam derselbe übrigens auch wandle. Einen ehrsamen Wandel hält auch Paulus hoch und wert, aber auf’s Glauben gründet er den Stand der Gnade. Auch er reicht Juden und Heiden freundlich seine Hand; aber er reicht sie ihnen nicht als solchen, die in ihrem Kreise und nach dem Maße ihrer Einsicht nur ihre Pflicht zu erfüllen brauchten, um dann eben sowohl wie er, das Paradies zu erben; – sondern als armen, bemitleidenswürdigen Brüdern reicht er sie ihnen, die, falls sie nicht auch der Wahrheit, die er erkannte und ihnen predigt, ihr Herz eröffneten, ewig verloren seien und das Leben nicht sehen würden. Solche Ansicht, wie gefällt sie unserm Jahrhundert? Es verabscheut sie; es nennt sie engherzig, unliberal und wie sie es nennen mag.
Unser Jahr hundert will alle Glaubens=Ansicht zur Bagatelle stempeln. Entschiedener Krieg mithin des neueren Zeitgeistes gegen Paulus, und freilich in ihm zugleich gegen alle anderen Apostel, und nicht minder gegen Jerusalem selbe ; denn diese bilden in Geist und Lehre eine große Einheit.
Unsere Zeit will nicht wissen , daß die Wahrheit schon gefunden sei. Sie spricht mit dem achselzuckenden Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ Sie behauptet, über die Dinge, die außer dem Gebiete des sinnlich Wahrnehmbaren lägen, sei Gewisses und Untrügliches nicht zu erkunden. Der Eine denke dies, der Andre das. Wer das Recht habe, sei nicht auszumachen. Tritt nun Einer auf und spricht : „Ich habe das einzig Rechte!“, so heißt der ein anmaßender Gesell, ein stolzer Geist, ein rasender Schwärmer. Nun tritt aber Paulus also auf. Er proklamiert, der Stern der Wahrheit sei am Horizont der dunklen Erde aufgegangen. Er strahle in hellem, wohlerkenntlichen Glanze. Es brauche der Mensch im Finstern nicht mehr tappen. Es bedürfe auch nicht eines eigenen Grübelns mchr, um das Gewisse zu erforschen. Das Gewisse über die ewigen Dinge sei vorhanden, und dem Zweifel der Raum benommen. Man habe sich nur leidentlich zu verhalten und das von Außen Dargebotene, die Offenbarung, anzunehmen. Ja, Paulus sagt nicht nur, er habe Wahrheit, sondern die Wahrheit habe er, die einzige, untrügliche, die ganze. Er spricht
über Alles feierlich den Bann au , was etwas Anderes meinen, denken, lehren könnte, als er lehre. Wie behagt das unsrer Zeit? Schlecht, zum Wutschnauben schlecht.
Da seht ihr wieder: Streitet unsre Zeit nicht gegen den und den Theologen, nicht gegen diesen, jenen Mystiker, nicht gegen uns; Streit und Fehde gegen Paulum, gegen die Bibel!
Auf dem Fähnlein der neuern Zeit steht ein übel gedeutetes, und von den Fahnenträgern selbst am wenigsten in Ausübung gebrachtes Wort. Toleranz heißt das Wort; deutsch: Duldsamkeit. Dieses Wort kannte Paulus auch, und wer übte, was es besagt, wie er?- Auch zu den versunkensten Sündern gab er die Hoffnung noch nicht auf.
Auch die verdüstertsten Ketzer trug er mit liebender Geduld. Aber die Finsternis an ihnen nannte er nicht Licht, und den Irrtum in ihnen tolerierte er nicht, als wäre er recht, sondern verfolgte ihn. Der Sinn unsrer ungesalznen Zeit geht aber dahin, man möge es schonungsvoll und schweigend außer Anschlag lassen und übersehen, wo Einer in Religionssachen unsre Ansichten nicht teile. Ja, das ist die Forderung der Neueren; aber nicht ihre Tat. Denn wo Einer biblischen Begriffen und Anschauungen huldigt, wie wird der gehaßt, verschrien und verfolgt. Schöne Liberalität dieses „liberalen Jahrhunderts“ ─ „Ihr aber“, höre ich entgegnen, „macht’s noch ärger!“ Wir? „Ja, ihr Intoleranten verdammt gar, wer nicht denkt, wie ihr!“ ─ Verzeiht, der Intolerante, gegen den ihr da losbrecht, nicht ich bin’s, nicht ist es der und der; sondern Paulus. Ja, Paulus verdammt
in Wahrheit, was nicht denkt, nicht glaubt, wie er. Denn wie spricht er?
„So Jemand euch Evangeliuim predigt anders, als wir euch gepredigt haben, der sei ─ Anathema, das ist verflucht!“
Seht, die Toleranz , die ihr zum Schiboleth erhebt, kennt Paulus nicht. Es ist darum Paulus kein Mann für unsre Zeit. Er wider euch, ihr wider ihn. Was schnaubt ihr gegen uns? ─ Gegen Paulum erhebt den Schild; gegen Paulum schnaubt!
II.
_ Tiefe Disharmonie zwischen Paulus und unsrer Zeit; denn, so sagen wir nun weiter, er tut den Anforderungen keinen Vorschub, die die neuere Zeit an unsere Predigten stellt. Die Kinder des herrschenden Zeitgeistes sind mit unsern Predigten nicht mehr zufrieden. Sie haben die alten, kirchlichen Glaubenssätze satt, und begehren Andres, Neues, Aufgeklärteres, Begreiflicheres.
Aber nun denkt cuch, ihr Malcontenten, unsre Lage. Wollten wir euerm Wunsch willfahren, und euch predigen, wonach euch die Ohren jücken , sofort fielen wir unter Pauli Fluch; denn ihr hört, wie er daher ruft : „So Jemand euch anders
predigt, als ich gepredigt habe, der ist verflucht!“ ─ Und das werdet ihr uns doch nicht verargen wollen, daß wir tausendemal lieber euerm Gericht und Fluch uns exponieren mögen, als dem Gericht und Fluche eines Paulus. Denn wo ihr das Anathema über uns aussprecht, was ist’s mehr ? ─
Wer seid ihr? Legitimiert euch einmal. Zeigt Dokumente her, wie sie Paulus aufzuweisen hat, daß ihr nicht im eignen, sondern im Namen Gottes redet! Weckt einmal Tote auf, wie er. Heilet, wie er, Blinde und Lahme mit einem Wörtlein. Bedräuet Geister, wie er. Sprechet, wie er, Weissagungen aus, die sich buchstäblich erfüllen. Bewährt einmal, wie er, eure Ueberzeugungen und Lehren durch Hingabe eurer ganzen Habe für dieselben. Besiegelt sie, wie Paulus, mit euerm Blute. Ruft neue Schöpfungen ins Dasein, wie er in jenen lieblichen geistgetauften Gemeinden.
Der Apostel hat solches Alles getan; wo sind eure Vollmachts=Briefe und Autoritäts=Urkunden?! – Da, es sieht es jedes Kind ja ein, daß es Tollheit wäre, eure Anathema mehr respektieren und fürchten zu wollen, als das Anathema so mächtiglich von Gott beglaubigter, und wie durch ihre Wunder und Zeichen, so durch die ganze Lauterkeit, Heiligkeit und Herrlichkeit ihres Wesens, Tuns und Wandels als göttliche Gesandten erwiesener Männer, wie Paulus und seine Mitapostel. O, wenn von den Lippen solcher Männer der Donner eines Anathema’s daher rollt , so ist das ganz was Anderes , als wenn der erste beste Bube auf der Gasse uns nachflucht; was Anders auch , als wenn ein Philosoph uns in den Bann tut, oder eine nachbetende Menge uns mit Schimpf und Hohn bedeckt. Auf eure Flüche wenden wir an, was Salomo sagt: „Wie ein Vogel dahinfährt, und eine Schwalbe fleucht; also ein unverdienter Fluch trifft nicht!“
Vor der Apostel Flüchen aber schaudert uns die Haut, und das mit Grund. Da Petrus dem Ananias und der Saphira fluchte, fluchte der Allmächtige augenblicklich mit, und die beiden sanken tot zu des Apostels Füßen. Als Paulus dem Barjehu fluchte, sprach der Ewige sofort sein Amen zu dem Fluch, und Barjehu ward von Stund an blind, und sah die Sonne nicht mehr. Nun urteilt selbst, ob wir nicht selbst klug und vernünftig handeln, so wir uns unendlich lieber unter den Befehl Pauli beugen mögen: „Glaubt und prediget dies und das!“ als unter euern Wunsch: „Denkt und verkündet dies und jenes!“
Könnet ihr uns billig zumuten, daß wir ein stärkeres Gewicht in euerm Wunsch, als in Pauli Fluche finden sollten ? Ihr seht also, nicht wir stehen euch im Wege, daß ihr nichts Anderes zu hören bekommt von uns, als was wir predigen, sondern im Wege steht euch Paulus mit seinem schauerlichen Anathema. Paulum also scheltet, nicht uns. Es ist uns ja unmöglich, andres Evangelium euch zu predigen, als das Evangelium Pauli, so lange ihr nicht tatsächlich bewiesen habt, daß eure Autorität höher gehe, als diejenige der Apostel, und euer Anathema mehr zu fürchten sei, als das Anathema Pauli.
III.
_ Was will denn Paulus, daß wir predigen ? Nun eben, was er uns zuvor gepredigt. Was predigte denn Paulus?
Die Beantwortung dieser Frage wird euch vollends überzeugen, wie unsre Zeit nicht sowohl mit uns, als vielmehr mit Paulus und mit der ganzen Schrift im entschiedensten
Widerspruche sich befinde, und gegen sie tobe und zu Felde liege. Paulus lehrt, der Mensch sei nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustande. „Gefallen“ sei er, grundverdorben seit dem Fall, tot in Sünden, und das ganze Geschlecht liege unter
dem Fluche des Gesetzes, dem Urteil der Verdammnis.
Paulus lehrt, der Mensch vermöge sich selbst aus seinem Elende nicht zu helfen. Er sei nicht tüchtig, etwas Gutes auch nur zu denken, als aus ihm selber. Sein Heil stehe allein bei Gott. Nur in Gottes Gnade könne seine Rettung wurzeln. Christus, lehrt er, das alleinige Heil der Sünder, sei nicht bloß ein göttlicher Mensch; Gott selber sei er. Er nennt Ihn: „Gott über Alles, gelobt in Ewigkeit“ (Röm. 9, 5). Er spricht von Ihm, als dem „Gott, geoffenbart im Fleische“ (1. Tim. 3, 16); er stellt Ihn dar als „das Haupt über Alles“,
als „den Herrn Aller Dinge, den auch die Engel anbeten“.
Dieser Christus, lehrt er, sei an der Sünder Stelle getreten, und habe, da sie es selbst nicht vermochten, für sie das Gesetz erfüllt; und u n s seien unsre Sünden nicht zugerechnet worden, sondern I h m; und ein Fluch sei Er geworden an unsrer Statt, und von Gott zur Sünde für uns gemacht, obwohl er persönlich nichts von Sünde wußte. Und er sei wahrhaftig gestorben, wahrhaftig leiblich auferstanden. Und daß er das sei, sei so wenig eine gleichgültige Sache, daß, wäre er nicht wahrhaftig tot gewesen, oder im Grabe verblieben, unsre Hoffnung eitel und wir noch in unsern Sünden wären. Daß er aber sein Leben für uns dahingegeben, sei wie der alleinige, so auch der überschwänglich ausreichende Grund unsrer ewigen Erlösung. An der durch Christum vollendeten Versöhnung aber hätten nicht ohne Unterschied Alle, sondern allein Diejenigen Teil , die durch Gottes Macht im Geiste des Gemütes erneuert, von neuem geboren würden. Solche aber seien dann auch in derselben Weise durch Eines Menschen Gehorsam gerecht, wie sie durch Eines Menschen Ungehorsam Sünder wurden. Nichts Verdammliches sei mehr an ihnen; sie seien „auf immer vollendet mit Einem Opfer“ (Hebr. 10, 14); ja, die Gerechtigkeit Gottes seien sie selbst, und dürften frohlocken: „Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist!“ – So lange sie nun auf Erden lebten, diese Wiedergebornen, lehrt der
Apostel weiter, würden sie durch Gottes Macht bewahrt zur Seligkeit; regiere, leite und bewirke sie der heilige Geist, und reiche ihnen Alles dar, was ihnen zum Heil und Frieden
diene, und zu einem heiligen Leben und gottseligen Wandel ihnen not sei. Wenn aber ihr Stündlein schlage, so gehe ihr Geist zu des Herrn Freude ein; ihr Leib sinke zwar in’s Grab, aber keineswegs, um da zu verbleiben. Es komme vielmehr ein Tag, da er auf das Geheiß des Allesvermögenden Gottes in verklärter geistlicher Gestalt wieder aus der Gruft hervorgehen werde , und dann erst werde das Erlösungswerk des Herrn in der vollen Entfaltung seiner Herrlichkeit und Glorie vor uns stehn.
Seht, da habt ihr in wenigen Worten die Lehre Pauli, wie sie dem Auge, das kein Schalk ist, in allen seinen Briefen begegnet. Und was er lehrt, lehren alle andern Apostel auch, und es wäre mir leicht, euch darzutun, daß sie sämtlich ihre Lehre nur aus dem Munde ihres großen Meisters nahmen. „Aber wie“, höre ich sagen, „daß nichts Gutes an dem Menschen sei, lehrt Paulus? Und daß Jesus von Nazareth Gott sei? Und daß der Mensch nicht gerecht werde durch seine eigenen Tugendwerke, sondern durch eine fremde, ihm aus Gnaden zugerechnete, und im Glauben ergriffene Gerechtigkeit? ─ Dergleichen widernünftige [wider die Vernunft gerichtete] Artikel predigt Paulus?!“ ─ Laut und unzweideutig ver-
kündet er sie von den Dächern. Aber hier seht ihr wieder, daß ich wahr behauptet, Paulus sei kein Mann nach dem Sinne unsrerZeit, sondern der herrschenden Zeitgeist sei tief
und gänzlich mit ihm zerfallen. Es ist so. Ihr haltet’s mit einer andern Weisheit. Paulus will von einer andern nicht wissen; er vermaledeit sie. Hört sein Wort :
„So auch wir“, ruft er daher, „oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen, anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht!“ –
Und daß nun keiner denke, er habe das nur in einem Momente übermäßigen Eifers ausgesprochen, wiederholt er’s, zum Zeichen, wie er es mit voller Besonnenheit und Ruhe sage, indem er spricht:
„Wie wir bercits gesagt haben, so sagen wir auch abermal: So Jemand euch Evangelium predigt, anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht!“ –
Nicht wahr, das ist eine starke, zuversichtliche, gewaltige Rede ? Sie muß euch um so mehr als eine solche erscheinen, wenn ich euch bemerke, daß in jenen Worten, dem Grundtexte nach, nicht einmal nur der verflucht wird, der ein ganz andres Evangelium verkündet; die Worte lauten nach dem Buchstaben : „Wer da nur predigt neben dem her, an dem vorbei, das wir gepredigt haben, der sei verflucht!“
Und nicht allein die Lehre verflucht der Apostel, die an der seinigen vorbeigeht; er verflucht auch den Menschen, der sie bekennt, und macht also von der Annahme seiner
Dogmatik, daß ich mich so ausdrücke, die Gnade Gottes, den Himmel und die ewige Seligkeit abhängig. Nun ist aber in unsern Tagen eine Lehre in der Welt, die offenbar,
und zwar in den wesentlichsten Punkten an der Lehre Pauli vorübergeht.
Nach dieser Modelehre ist der Mensch keinesweges grundverderbt und untüchtig zu allem Guten. Nach dieser Lehre ist Christus mit Nichten wahrhaftiger Gott , sondern nur ein göttlicher Mensch. Nach dieser Lehre trat Christus ja nicht an der Sünder Stelle, um für sie der göttlichen Gerechtigkeit genug zu tun ; vielmehr erlöste uns Christus nach dieser Lehre nur durch seine „geläutertere Moral und durch sein Vorbild“. Nach dieser Lehre ist der Artikel von der Zurechnung eines fremden Verdienstes aus lauter Gnade Unsinn. Nach dieser Lehre wird der Mensch allerdings in einer selbst gewirkten Gerechtigkeit und Tugend gerecht und selig. Nach dieser Lehrc ist die fortgehende persönliche Herrschaft und Wirksamkeit Christi in der Welt ein Hirngespinnst; Christus herrsche und wirke nur durch sein Wort. Und die Auferstehung des Fleisches ist nach dieser Lehre Nichts, und das jüngste Gericht, wie es (Matth. 25) Jesus schildert, ein Judaismus, eine Fabel. Diese Lehre, „Rationalismus“ genannt, oder „vernünftiges Christentum“, oder „Naturalismus“, oder „spekulative Thcologie“, oder was sie für Namen trage; bald erscheinend in kunstreicher biblisch gleißender Verhüllung, bald in schamloser Blöße; bald halb scheu, halb frech; halb verdeckt und doch immer erkenntlich genug; diese Lehre, sage ich, fällt also unverkennbar unter das Anathema unsers Apostels.
Verflucht ist sie, und verflucht sind die, die zu ihr schwören, so lange sie es tun. Verflucht sind die Predigten, die mit dieser Lehre das Volk vergiften! Verflucht die Schriften, in denen diesc Lehre verkündet wird! Verflucht die Kapellen, die über dem Fundamente dieser Lehre gegründet stehen! Verflucht die Lehrvorträge, Katechismen, Liederbücher, die sich zu dieser Lehre bekennen! – „Halt ein! Halt ein!“, höre ich rufen. „Was fängst du an? – Das ist zu arg!“
Du wirfst dich zum Ketzerrichter auf, zum Inquisitor!- Du verdammst! “ — Wer? Ich? – Ich glaube, ihr träumt. Vergeßt mich doch bei dem Handel. Ich komme hier gar nicht in Betracht. Ich trete hier ganz in den Hintergrund zurück. Der hier Zensur übt, Paulus ist es; Paulus sitzt hier zu Gericht; Paulus fährt hier wie im Wetter daher, und schleudert diese Blitze der Vermaledeiung. Also Paulus ist wider euch, die ihr nicht glauben mögt, und
ihr seid wider Paulum, und in ihm wider die ganze Bibel. Das ist der große Krieg unsrer Tage.
IV.
„Aber“ 一 Nun was denn? „Menschen glauben, denken lehren anders, als Paulus!“
Nun, dann sind auch sie 一 一 . Ihr wißt schon, was ich, wie nahe es mir geht, auf biblischem Grunde wieder sagen muß. Ich weiß wohl, eure Voltaires, Rousseaus und wie
fic alle heiße , (ich will nicht Namen weiter nennen) hat Paulus nicht auf seiner Seite. Aber was tut’s ? Seht ihr dergleichen Männer, ich weiß nicht in welcher Glorie; so schauen wir sie in einer andern Umhüllung: in der, einer schwarzen Wolke. Es ist das Anathema des Apostels. 一
„Wie, solche Männer verflucht?“ Wenn sie Evangelium predigen anders, als Paulus gepredigt hat, und bis an’s Ende dabei verharren, 一 freilich! 一 „Wie, diese hohen,
eminenten Geister?!“ 一 Ey, was kümmert Paulum und die Bibel eine solche Eminenz! 一 Hört sein Wort: „So auch wir“, spricht er, „oder gar ein Engel vom Himmel euch Evangelium predigen würden anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht!“ Da seht ihr’s, vor dem Tribunale Pauli sind eure Autoritäten, Notabilitäten und Eminenzen Nichts, Paulus hat mit euern Menschenvergötterungen nichts zu schaffen; und auch schon darum wieder ist er kein Mann nach dem Sinne unseres Jahrhunderts. Den hohen Geistern , auf die ihr euch beruft, wollen wir den Ruhm der Genialität, der Gelehresamkeit und eines ungemeinen Scharfsinns in natürlichen Dingen gern belassen ; aber nichtsdestoweniger verurteilen wir sie, denn wie können wir auf biblischem Grunde anders, als unglückselige Irrsterne, und als Volksverführer.
Ja, sehen wir die Leute näher an, zu deren Fahnen ihr geschworen , so meinen wir ihrer ganzen Erscheinung schon das Brandmahl jenes Anathema’s aufgedrückt zu sehen. Die Wirksamkeit ihres ganzen Lebens ist eine Steppe. Fand da doch nie noch ein unbekümmert Herz den Schatz wahrhaftiger Beruhigung, ein Zweifelnder selige Gewißheit, ein Sterbender probehaltigen Todesmut. Sie selber haben keinen Frieden, keine Weltüberwindungskraft, keine Sterbensfreudigkeit. Aber hätten sie das Alles auch, und wären sie mit den glänzendsten Eigenschaften begabt und ausgerüstet; predigten aber etwa nur, daß der Mensch nicht sündig, Christus nicht Gott, und das Gerecht- und Seligwerden in einem andern Wege, als in dem der eignen Werke, ein Unsinn sei; so wären sie Anathema. Und schriee eine Welt: „Sie sind die Trefflichsten unter uns!“ Anathema wären sie. Und strotzen sie von Titeln, Würden, Doktordiplomen und Ehrenzeichen, sie wären Anathema! Und ständen sie da als Engel des Lichts gar, es bliebe dabei, sie wären Anathema! – „Aber das ist ja ein empörendes Gerede!“ 一 Ja, so etwas empört den Geist dieser Zeit. Aber das wollte ich euch eben zum Bewußtsein bringen, daß der Geist unsrer Zeit gegen Paulum und der Schrift entrüstet und erbittert sei. Denn nicht ich spreche dieses Anathem, diesen Bann und Fluch aus selbst über den Engel in Menschengestalt, der Evangelium predigen würde, anders die Apostel, sondern Paulus, Paulus tut es. Nein, Paulus kein Mann nach dem Sinne unseres Jahrhunderts. In diesem Umstande erscheint aber j e n e r nicht gerichtet, wohl aber d i e s e s.
V.
Der Geist unsrer Zeit mag ein gewisses Volk nicht leiden, und legt es in aller Weise darauf an , dasselbe abfällig zu machen von seinem Glauben, und es zu überreden: an Torheiten hange es, und Mäh mag ein gewisses Volk nicht leiden, und legt es in aller Weise darauf an , dasselbe abfällig zu machen von seinem Glauben, und es zu überreden: an Torheiten hange es, und Märlein. Paulus bestärkt dieses Volk in seiner Sache. Wie könnte Paulus ein Mann nach dem Geschmacke unsrer Tage sein ? Paulus beteuert’s den Kindern Zions in unserm Textesspruch auf’s neue , daß sie das rechte Evangelium hätten, die einige Wahrheit. Er bestärkt sie in dem seligen Bewußtsein, daß sie mit ihrem Glauben nicht etwa ruheten auf einem menschlichen Lehrsysteme, sondern auf einem Gotteszeugnis, ausges sprochen durch den Mund der Apostel. „Wir haben’s euch gepredigt“, spricht er. Er macht ihnen die Lust zum Übertritt zu einer andern Lehre kräftiglich vergehen, indem er im Namen Gottes über diejenigen den Fluch ausspricht, die je zu einem anderen Evangelium, als zu dem von ihm verkündeten, sich bekennen wollten. Indem er aber diese verflucht, verheißt er denen, die sein Evangelium gläubig angenommen, großen Segen.
Indem er den Abfälligen mit seinem Anathema die Hölle öffnet ; öffnet er in demselben Momente den Gläubigen das Paradies als das Ziel ihrer Laufbahn. Ja, er nimmt sich hier der verachteten Nazarener offen und entschieden an. Freilich, nicht der Heuchler, nicht der Kopf- und Maulchristen, nicht derer, die nur die Worte der Wahrheit haben, der Wahrheit der Worte aber , und ihrer Kraft ermangeln; so wie auch derer nicht, die die
Gnade auf Mutwillen ziehen, und Christum zum Sündendiener machen. Nein, das sei ferne. – Nur die wahren Kinder hat er im Auge, und nicht die Bastarde; die Lautern, die von Herzen an dem Herrn hangen, und die Aechtheit ihres Glaubens in einem gottseligen Leben und in der Licbe bewähren. Für diese aber wirft er sich gegen eine feindselige Welt mit dem ganzen Gewichte seines apostolischen Ansehens in den Riß. Er bezeichnet jene verachteten Leute als die einzig Erleuchteten und auf dem rechten Wege Befindlichen. Er stellt sie dar als die alleinigen Gotteskinder und Erben des ewigen Lebens. Die Andern, die vermeintlich Aufgeklärten, bezeichnet er nicht bloß als die Verirrten und Verdüsterten , sondern auch als die Todeskinder, die unter dem Fluche lägen. Die Anbeter des Lamms dagegen, diese verschrieenen „Pietisten“ und „Obscuranten“ preist er als Solche selig, die allein im Bestize der Wahrheit seien, und allein des himmlischen Bürgerrechts teilhaftig. –
Solch Urteil aber, wie kann es unsrer Zeit behagen? 一 Gräulich dünkt es ihr. Aber Paulus urteilt so. Paulus also kein Mann nach dem Sinne unsrer Tage.
Ich schließe. Was ich euch beweisen wollte, ich denke, es sei bewiesen. Ich gedachte euch zu überzeugen, wie der sogenannte „Rationalismus“ der Neueren mitnichten das reine Christentum sei, obwohl er gerne dafür gehalten werden mag; sondern der entschiedene Abfall von demselben; und seid ihr nicht überzeugt geworden? 一
Ich wollte euch dartun, wie die Opposition der modernen Aufklärung nicht, wie sie vorgibt, nur gegen diese und jene menschliche Theologie, sondern gegen Paulus, in Paulo
gegen alle Apostel, in diesen gegen Christum selbst gerichtet sei. Es ward euch dargetan. – Ich freue mich aber schon, wie bereits bemerkt, wenn ihr nur erst das lebendige Beswußtsein gewonnen habt , daß der Grimm der modernen Himmelsstürmer gegen nichts Andres, als gegen den klaren Wortverstand der Schrift entbrannt sei; denn dann, denke ich, legt sich euch doch wohl in einer guten Stunde die Erwägung nahe, ob es denn in der Tat vernünftig und geraten sei, die Fahne Christi und der Apostel zu verlassen, um auf die Worte von Leuten zu schwören , die eben nichts Anderes haben, als ihr menschlich Wort, und ohne alle göttliche Legitimation dastehen. Genug, der herrschende Geist unsrer Zeit ist ein antipaulischer, ein antibiblischer, ein antichristischer. Wer aber erscheint dadurch gerichtet? Paulus , und die Bibel, oder der Zeitgeist? Denket darüber nach! Euch überlasse ich die Entscheidung.
Freuet euch denn, ihr, die ihr durch Gottes Gnade in dem Evangelio Pauli auch eures Heils und Lebens Grund gefunden. Bleibet in dem, das ihr gelernet habt. Bewahret, was euch vertrauet ist. Es ist die rechte Wahrheit, darauf ihr fußt; es ist die rechte Gnade, darin ihr steht. Überzieht euch die Welt mit Schmach und Hohn, was ist es mehr?
„Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Nun ihr aber nicht von der Welt seid , so hasset euch die Welt…“ 一 „Selig seid ihr , wenn ihr geschmähet werdet
über dem Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist , ruhet auf euch !“
Ja, was sind die Menschen , daß euch ihr Spott bewegen sollte ? – Ihr kennt das Wort des Herrn Luc. 15 , 7: „Ich sage euch, es wird Freude im Himmel sein“, und wie es weiter heißt. „Freude im Himmel“, in jener seligen Heimat, ohne deren Existenz man ja nicht möchte geboren sein. Der einzige wahre und wesentliche Freudengehalt des armen
Erdendaseins ist die Himmelshoffnung. „Im Himmel wird Freude sein!“ 一 Freude ist da immer. Da wallt ein unergründlich tiefes Meer von Freude. Aber auch auf diesem Meere gibts zu Zeiten Wellenschlag besondrer Freudenmomente. Ein solcher Augenblick trat ein, wenn auf Erden was geschah? Ein Genie geboren ward? Ein großer Künstler auftrat? Eine neue Erfindung gefeiert wird?
O nein, der Vorgang, der auch den Himmel in freudige Bewegung setzt, ist ein andrer. Vielleicht ereignete er sich nicht in einem Palast; wahrscheinlicher unter einem Strohdach. Die Welt achtet dieses Vorgangs nicht; oder schüttelt den Kopf dazu, und verachtet ihn. Was ist’s denn? Seht, da liegt ein Mensch im Staube, und schlägt an seine Brust. Der schlief einen tiefen Schlaf, und ist 一 geweckt; blind war er, und nun ist er sehend. Ein Licht aus der Höhe umleuchtete ihn: da fand er sich selbst als das, was er ist, vor Gott. 一
Eine Frage donnerte ihn an : „Adam, wo bist du?“ Ein schauerliches Zeugnis schlug an seine Seele : „Du bist der Mann des Todes!“ Eine erschütternde Handschrift blitzte auf an seiner Wand : „Gezählt, Gewogen und zu leicht befunden!“ 一 Nun bietet ihm, was ihr zu
bieten habt; das Köstlichste der Erde füllt sein Bedürfnis nicht mehr aus. Wie hat sein Sehnen sich vergeistigt, erweitert und erhöht. Eins nur ist sein Verlangen: sich wiederum mit Gott vereint zu sehen; nur Eins sein Trost: daß Jesus in die Welt gekommen sei, und lebe; Eins seine Hoffnung: daß dieses einzigen Mittlers Verdienst auch ihm zugute kommen möge. – „Wie, und über solchen Menschen…“ 一 Ja, über solchen Menschen ist Freude droben; denn „Ich sage euch“, spricht der Herr, „es wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut!“
Nun denkt, welch liebliches Bewußtsein: Freude über mich im Himmel! Die Decke zwischen mir und den Seligen dort durchbrochen! Mein Name von ihnen liebend schon genannt; als eines Bruders Name im Herzen getragen; als Name eines einstigen Mitgenossen ihrer Herrlichkeit hoch und wert gehalten. Sie grüßen mich schon schweigend aus der Höh‘ und strecken tausend Liebesarme mir entgegen; und rufen mir, das Ohr des Glaubens hört’s, ermunternd zu: „Heil dir! Du ziehst den rechten Pfad.
Bleib an dem Herrn!“ 一 Und wie, daß die Welt uns haßt, uns, die der Himmel in liebseliger Freude segnet, das sollte groß uns kümmern? 一 Nimmermehr. 一 Wüte und schelte nur, ohnmächtige blinde Welt. 一 Des Apostels freudige Losung bleibt die unsre:
„Lasset uns zu Ihm hin ausgehen außer dem Lager und seine Schmach tragen; denn
wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir!“
Ihr aber, die ihr gegen die Wahrheit euer Herz verstockt, hört noch einmal Pauli Wort:
„So Jemand Evangelium predigt (und auch Evangelium glaubt) anders , als wir euch gepredigt haben, der sei verflucht!“
Und dünkt euch Paulus ein zu scharfer Gast, so hört Johannem, den sogenannte Liebesjünger:
„Wer übertritt und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat keinen Gott. Und so Jemand zu euch kommt, und bringt diese Lehre nicht, den nehmet nicht zu Hause und grüßet ihn auch nicht!“
Und höret endlich den Herrn Jesum selber, wie er auf seiner Apostel Wort das Siegel drückt:
„Wer an den Sohn glaubt“, spricht er, „der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet; denn er glaubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes!“
Amen.
Predigt gehalten am 19. Juli 1840 vor der St.-Ansgarii=Gemeine von Friedrich Wilhelm Krummacher. Zweite Auflage. Bremen, Verlag von Wilh. Kaiser, 1840. [Digitalisat]