Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten an Gott, der auf dem Stuhl saß, und sprachen: AMEN, Halleluja! (Offenbarung 19, 4)
Sie beteten an Gott, der auf dem Stuhle saß, und sprachen: Amen! Halleluja!
H a l l e l u j a! Lobet den Herrn! So tönt es uns vielstimmig aus dem Buch der Psalmen entgegen. So ermuntern auch wir uns untereinander in frohen Stunden, ja, wir fordern unsere eigene Seele auf und befehlen ihr gleichsam, wenn sie matt und lässig ist: Lobe den Herrn, meine Seele! H a l l e l u j a!
In den übrigen Büchern der Heiligen Schrift suchen wir das Wort Halleluja vergebens, bis wir es im letzten Buch, und zwar bei der Beschreibung der Entwicklung der allerletzten Dinge, wiederfinden. Gewaltig erklingt es da aus dem Munde ungezählter Scharen, wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner: Halleluja! und immer wieder: Halleluja! (Kap. 19, V. 1. 3. 4. 6.)
O, was wird das für eine Harmonie, was für ein erhabener Siegeshymnus sein! Ist es nicht wert, allem eitlen Tingeltangel der Welt völlig zu entsagen, um einmal jenen Himmelschören zu lauschen? Denn wer dort einstimmen will in das große Halleluja, muß es hier schon kennen und üben. Vielsagend ist auch der Doppelruf: Amen! Halluluja! Amen bedeutet volle Zustimmung. Amen zu Gottes herrlicher Erlösungstat. Amen zu allen seinen Führungen. Aus solchem Amen wächst das Hallelujah hervor.
Wer zu Gottes Will‘ und Wort
Lernt das Amen sprechen,
Wird das Halleluja dort
Nimmer unterbrechen.
Leis verschwistert klingt es hier;
Dort tönt’s mächtig für und für:
Amen! Halleluja!
(Dora Rappard †)
Quelle:
CLV Andachten (Archiv) ─ Offenbarung ─ Offenbarung 19, 4
**** **** **** ****
Wir denken zurück an den Jubel und den anbetenden Preis, der in Kap. 11, 15ff. im Himmel erschollen ist. Die siebente Posaune war ertönt. Was sie im einzelnen alles bringen solle, wurde uns nicht gesagt. Nur das: „Ende gut, alles gut!“ haben wir aus den himmlischen Stimmen herausgehört, und dann sind wir von 11, 19 an erst recht in den ganzen schweren Werdegang der Geschichte der Gemeinde Jesu bis zu der furchtbaren antichristlichen Endzeit eingeführt worden. Und jetzt, da mit dem Fall Babylons der Zusammenbruch der widergöttlichen Herrschaft gekommen ist und unaufhaltsam sich vollenden wird, wiederholt sich in Kapitel 19 der Lobgesang der Himmel, nur noch voller und gewaltiger, als wir ihn im voraus schon 11, 15-18 vernommen haben.
Wie der laute Ruf einer gewaltigen Volksmenge ertönt es. Und wir dürfen Zeugen der Freude sein, zu der 18, 20 die himmlischen Heerscharen und die vollendeten Gerechten aufgefordert worden sind. Ein „Halleluja“, „Lobet den Herrn“ erfüllt die Himmel. Viermal erschallt es: „Halleluja“! Nirgends sonst im Neuen Testament, auch in der Offenbarung nicht, erklingt dieser Jubel- und Dankruf häufiger. Im Alten Testament hören wir ihn zum erstenmal Psalm 104, in dem Lobpreis der Schöpfung, der mit den Worten schließt:
„Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!“
So ertönt auch an unsrer Stelle das Halleluja jetzt, wo das Flehen jener erfüllt wird, die die Vertilgung der Macht des Bösen in Gottes Schöpfung ersehnen. Das Gericht über die Bosheit hat mit dem Untergang der Weltstadt entscheidend begonnen, der Sturz der Weltmacht wird ihm auf dem Fuße folgen. Darum ist es jetzt offenbar und soll laut gepriesen werden, daß lauter Heil und Herrlichkeit und Kraft bei unsrem Gott ist. Des sind seine Gerichte Zeugen, die so ergehen, wie gerechte Gerichte ergehen müssen, und die zugleich Taten der Rettung und Verherrlichung voll Gotteskraft sind.
Übersicht: Offenbarung des Johannes ─ Offenbarung 19