Matthäus 8, 22

Aber Jesus sprach zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben! (Matthäus 8, 22)

Der Herr selbst bezeugt: „Wahrlich, Ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und die sie hören werden, die werden leben” (Joh. 5, 25). An einer anderen Stelle redet Jesus auch so stark von diesem geistlichen Tode, daß Er einige geistlich tote Menschen ganz einfach mit einer Leiche verglich, die begraben werden sollte, als Er z. B. zu dem Manne, der seinen Vater begraben wollte, sagte: „Laß die Toten ihre Toten begraben” (Matth. 8, 22). Damit hat der Herr stark genug ausgesprochen, daß das Leben nur im Sohn Gottes ist, und daß nur derjenige, der den Sohn Gottes hat, auch das Leben hat. Aber „den Sohn haben” heißt nicht nur zu Ihm beten oder daran arbeiten, Ihm zu dienen, sondern es setzt voraus, von Gott geboren, ein neuer, lebendiger Mensch geworden zu sein, der mit dem Apostel Paulus bekennen kann:

„Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben”. An einer anderen Stelle sagt Paulus: „Wenn ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz!”

Aber in seinen Briefen hat er ausdrücklich gezeigt, daß kein Gesetz gegeben ist, welches lebendig und gerecht machen kann. Es ist eine wichtige Lehre: Alle unsere Taten nach dem heiligen Gesetz Gottes und alle Wirkungen des Gesetzes am Menschen geben kein Leben. Denn das Gesetz kann nur das hervorrufen, was im Menschen ist, und da ist kein Leben vorhanden. Nur derselbe, der am Anfang das Leben erschuf, kann Leben geben, wenn Er der Seele Leben und Frieden wird.

(Carl Olof Rosenius)

Quelle: CLV Andachten (Archiv)  ─  Johannes-Evangelium  ─  Johannes 1, 4


Eingestellt am 5. Mai 2025