Epheser 1, 13 (D. Rappard)

…durch welchen auch ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium von eurer Seligkeit; durch welchen ihr auch, da ihr gläubig wurdet, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung; (Epheser 1, 13)

Es herrscht unter den Gläubigen viel Unklarheit in bezug auf den Heiligen Geist. Es ist, als ob man sich scheute, seines Besitzes sich zu freuen. Dies geschieht zum Teil aus Unkenntnis; denn dieselben gläubigen Menschen, die es nicht wagen auszusprechen, daß Gott ihnen seinen Geist gegeben habe, reden mit Überzeugung und demütigem Dank davon, daß Jesus in ihrem Herzen wohne. Wie aber kann er in einem Herzen wohnen, ohne durch den Heiligen Geist? –

Unser heutiges Wort ist an lebendige Christen gerichtet, die zwar noch unvollkommen, aber zu Gott bekehrt und im Glauben mit Christo verbunden waren. Ihnen sagt Paulus, sie seien mit dem Geiste versiegelt worden; sie  h a t t e n  ihn also empfangen, da sie gläubig wurden.

Und ist das nicht heute auch so? Wir hätten gar keinen Glauben, keine Liebe, keine Kraft, wenn nicht Gottes Geist solches in uns schaffte. Darum heißt es (V. 14): das Pfand unseres Erbes. Ein Pfand ist ein greifbarer Beleg eines zugesicherten Besitzes. O, gläubige Seele, das Ziehen und Treiben, das Strafen und Trösten, das du verspürst, ist das Wirken des heiligen Geistes. Es ist ein Pfand Seiner Gegenwart und eben dadurch das Pfand deines zukünftigen Erbes.

Ich lieg auf dem Altare,
Mich völlig Dir zu weih’n;
Nimm mich, Herr, bewahre,
Und mach mich völlig Dein.

(Dora Rappard)


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Eingestellt am 23. April 2025