Apostelgeschichte 16, 10 (Christlieb: Eine dreifache Klarheit, Teil 1)

Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsobald, zu reisen nach Mazedonien, gewiß, daß uns der HERR dahin berufen hätte, ihnen das Evangelium zu predigen. (Apostelgeschichte 16, 10) (Psalm 32, 8)

Eine dreifache Klarheit, mit der Paulus nach Europa reiste.

Teil 1: Paulus hatte Klarheit über den Weg, den er gehen sollte.

Nicht allzulange ließ Gott seinen Knecht im Ungewissen. Durch ein Gesicht in Troas gab er ihm das Licht, das er brauchte. Eine dreifache Klarheit erfüllte jetzt sein und seiner Begleiter Herz.

Zuerst hatten sie volle Klarheit über den Weg, den sie zu gehen hatten. Als der Mann nach Mazedonien zu kommen bat, verstand Paulus mit einem Schlage, weshalb der Geist ihm die Arbeit in Asien verwehrt hatte. Jetzt war ihm klar, weshalb er nicht durch Bithynien hatte reisen dürfen. Was er vorher entweder gar nicht oder nicht ganz verstehen konnte, das war ihm nun licht geworden. Er sah, daß ihn Gott für Mazedonien bestimmt hatte. Dort lag die Arbeit, die er tun sollte.

Welch eine Kraft liegt doch in dem Wort:
„…g e w i ß , d a ß  u n s  d e r  H e r r  d a h i n  b e r u f e n  h ä t t e.“
Wenn ein Abraham weiß, daß ihn Gott auswandern heißt, so kann er getrost seine Heimat verlassen. Wenn ein Elias weiß, daß er sich am Krith verbergen soll, so braucht er gar keine Sorge zu haben, daß es ihm dort zu einsam werde. Wenn ein Mose den Auftrag bekommt, zum Pharao zu gehen, so wird er nicht zuschanden vor ihm. Keine menschliche Garantie, kein Schutzbrief von Königen und Behörden, keine Leibwache von auserlesenen Truppen kann soviel nützen wie die Gewißheit, daß Gott einen bestimmten Weg haben wolle.  Ein Soldat muß da stehen, wo der Feldherr ihn haben will. Ein Schäflein muß weiden, wo sein Hirte vor ihm hergeht. Die Bauleute müssen da arbeiten, wo es der Baumeister ihnen aufgetragen hat, und ein Knecht Gottes muß das Werk ausführen, zu dem der Herr ihn berufen hat.

Nicht nur dem Paulus, sondern auch uns will der Herr Klarheit geben, welchen Weg wir gehen sollen. Jeder Christ pflegt sein Mazedonien zu bekommen, wo der Herr ihn brauchen will, und wo er mit seiner Gabe einen Dienst für das Reich Gottes ausrichten darf.

Quelle: P. Alfred Christlieb, Der Apostel Paulus, S. 185. Druck und Verlag: Adolf Reuter, Wiehl (Bez. Köln), 1936. Mit einem Vorwort von Karl Stegemann.

Bild: Galerie christlicher Männer und Frauen / Glaubensstimme

weiter  ─►  Teil 2. Paulus hatte Klarheit über den inneren Zustand seines neuen Arbeitsfeldes.


Übersicht ApostelgeschichteApostelgeschichte 19

Eingestellt am 9. April 2025