Darnach, als sie geschwiegen hatten, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, höret mir zu! Simon hat erzählt, wie aufs erste Gott heimgesucht hat und angenommen ein Volk aus den Heiden zu seinem Namen. Und damit stimmen der Propheten Reden, wie geschrieben steht: „Darnach will ich wiederkommen und will wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Lücken will ich wieder bauen und will sie aufrichten, auf daß, was übrig ist von Menschen, nach dem HERRN frage, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der HERR, der das alles tut.“ Gott sind alle seine Werke bewußt von der Welt her.
(Apostelgeschichte 15, 13 – 18)
Drei segensreiche Wirkungen des Bibelforschens
_ Durch ein Schriftwort war Jakobus bestimmt worden, sich der rechten Meinung von
Petrus und Paulus anzuschließen. Seine Schriftkenntnis hatte ihn richtig geleitet und vor
folgenschwerem Irrtum bewahrt. Wir können aus der Rede des Jakobus einen dreifachen
Segen beobachten, den dieser Gottesmann aus seinem Bibelbuch erhielt.
_ 1. Die Bibel bestätigte ihm eine göttliche Führung und machte ihn dadurch seines Weges ganz gewiß. Er hörte und sah die göttliche Führung von Petrus, Paulus und Barnabas. Die Stelle aus dem Propheten Arnos bestätigte ihm dieselbe als richtig; nun war er des göttlichen Willens ganz gewiß.
_ 2. Die Bibel befreite ihn von einem Irrtum, der tief in seinem ganzen Volke steckte. Den Juden war die Ansicht – man möchte fast sagen – in Fleisch und Blut übergegangen: Wir sind das einzige Volk, das am göttlichen Heil Anteil hat. Durch die Schrift kam Jakobus zur Erkenntnis, daß diese althergebrachte Meinung nicht stichhaltig war, daß selbstsüchtiger Nationalstolz ihr zugrunde lag, und daß Gottes Heil allen Völkern gehörte.
So können auch wir oft, ohne es zu ahnen, durch Volkssitte, Erziehung und dergleichen irrige Meinungen hegen, von denen nur treues, tägliches Forschen im ganzen Worte Gottes uns befreien kann.
_ 3. Endlich gab die Bibel dem Jakobus Licht über die göttlichen Reichspläne. Er erkannte aus jener prophetischen Bibelstelle die Absicht Gottes mit den nichtjüdischen Völkern.
_ Auch uns gibt Gott in seinem Worte Licht über seine Gedanken, soweit es uns gut ist, bis hinaus auf den Tag seiner Herrlichkeit. Laßt uns den dreifachen Segen, den Jakobus aus dem Worte Gottes hatte, auch für uns suchen!
Quelle: P. Alfred Christlieb, Der Apostel Paulus, S. 162. Druck und Verlag: Adolf Reuter, Wiehl (Bez. Köln), 1936.
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