Es ist ihnen widerfahren das wahre Sprichwort: „Der Hund frißt wieder, was er gespieen hat“; und: „Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot.“ (2. Petrus 2, 22)
Ja, wer einmal die Sünde als Sünde erkannt und die Vergebung seiner Sünde bekommen hat, der möge sich ja hüten, immer und immer wieder in die alten Sünden zu fallen, und dieselben mit Lust zu üben, sonst gilt ihm das Wort der Schrift 2. Petri 2, 22: „Der Hund frißt wieder, was er gespeiet hat; und die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot“. Straucheln und fallen können wir immer, so lange wir noch auf dieser Erde wandeln und diese sündige Natur an uns haben, nur müssen wir dann gleich nach dem Fall uns wieder in’s Meer der Barmherzigkeit Jesu werfen, uns Vergebung der Sünden erflehen, und um so eifriger um Überwinderskräfte bitten; ja nicht laß und träge oder gar sicher werden; denn die Macht der Finsternis ist groß, und der Satan furchtbar geschäftig, uns zu betören und irre zu führen.
Ach, wir wollen uns doch recht ernstlich prüfen, wie es bei uns steht, ob wir in Trägheit und Sicherheit dahinträumen zu einem schrecklichen Erwachen in der Ewigkeit; oder stehen wir auf dem Felsen Jesus, der nicht wankt? Sind wir von Seiner Gnade umgeben? Leben, weben und sind wir in Ihm, dem Hochgelobten? Wer noch nicht auf festem Grund steht, der möge bedenken, was zu seinem Frieden dient, heute noch umkehren und sich in’s Erbarmen Jesu werfen, „weil Christi Blut beständig schreit: Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!“
Darum:
„Heute, so ihr Seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“, Ps. 95, 7-8.
Quelle: Seckendorff-Gutend, Henriette Freiin von: Hausandachten – 18. Andacht.
In: Glaubensstimme – Die Archive der Väter
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