Trotz aller Angriffe des Teufels setzt Gott seinen Plan durch. Dies zeigt sich besonders in der Bewahrung der Segenslinie von Abraham bis Jesus. – Ein Blick hinter die Kulissen der biblischen Prophetie und des Volkes Israel.
Kriege gibt es in vielfältiger Art und Weise. Da sind die sichtbar ausgetragenen Konflikte zwischen Nationen, innerhalb eines Landes selbst, in der Nachbarschaft, in der Familie und sogar in der Gemeinde. Darüber hinaus gibt es auch noch vergessene oder verschwiegene Kriege, die, aus welchen Gründen auch immer, in den Medien und der
Öffentlichkeit nicht oder kaum Erwähnung finden. Hier denke ich beispielsweise an den Vernichtungskrieg, der gegen das gezeugte, aber noch nicht ausgetragene Leben
geführt wird. Und das in einem Land, in dem doch sonst alles geschützt wird – vom Klima über die Demokratie und Denkmäler bis hin zu unseren Daten.
Daneben gibt es noch einen unsichtbaren Krieg, der von vielen nicht erkannt, nicht ernst genommen und bisweilen sogar geleugnet wird. Es ist der Krieg zwischen Gott und
seinem Widersacher, dem Teufel, auch Satan genannt. Es ist ein Krieg zwischen dem Heilsplan Gottes auf der einen und dem Unheilsplan Satans auf der anderen Seite. Ja, es
ist ein Krieg zwischen Licht und Finsternis, ein Krieg zwischen Gut und Böse. Schauen wir uns an, wie sich dieser Krieg durch die ganze Bibel zieht, bis der Teufel schliesslich in den Feuersee geworfen wird (Offb. 20).
Der unsichtbare Krieg gegen die Schöpfungsordnung von Mann und Frau.
Bevor eine Sache endet, muss sie beginnen, und der unsichtbare Krieg beginnt mit der Schöpfung, als Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf, mit dem Auftrag,
fruchtbar zu sein und sich zu vermehren (1. Mose 1, 27.28).
Diese Vermehrung und somit die Sexualität sollen zudem in geordneten Bahnen erfolgen – nicht wie im Kaninchenstall. So wird in 1. Mose 2, 24 praktisch die Ehe eingeführt.
Man beachte, dass zum einen die Ehe einzig und allein der Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau vorbehalten ist und dass zum anderen die Monogamie, also
die Einehe, Gottes Willen entspricht. Hier ist die Rede von einem Vater und einer Mutter sowie von einem Mann und einer Frau. Die Polygamie, also die Möglichkeit, mehrere
Ehefrauen zu haben, war zwar später weitverbreitet – auch in Israel –, entsprach aber keineswegs dem Willen Gottes (s. auch Mt. 19, 4-6).
Tatsächlich bereitete die Vielehe, mit Frauen und Nebenfrauen, mehr Probleme als Freuden. Letztlich war und ist die Polygamie eine Frucht des Sündenfalls. Bezeichnend
ist, dass ein Nachkomme Kains, nämlich Lamech, der Erste war, der das Ehegebot Gottes übertrat (1. Mose 4, 19). Liest man die folgenden Verse, erfährt man zudem, welch ein gottloser Geselle Lamech war (1. Mose 4, 23+24).
Es ist interessant zu beobachten, wie Gottes Widersacher in diesem unsichtbaren Krieg genau die Dinge angreift, die bereits in den ersten Versen der Bibel als von Gott gegeben
und für gut befunden werden – wie die von Gott eingeführte Monogamie. Oder denken wir an die Evolutionstheorie, die Gott als Schöpfer verdrängt. Dabei sagte bereits Schopen hauer: «Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen».
Die Absurdität, zu glauben, die Schöpfung könne ohne einen Schöpfergott rein zufällig entstanden sein, brachte jemand treffend zum Ausdruck: «Sieht man ein Haus, fragt man nach dem Architekten. Sieht man ein Bild, denkt man an den Maler. Sieht man die Schöpfung, schreibt man sie dem Zufall zu» (H. Lauble, Bildband: Gott im Viehstall).
Selbst Wissenschaftler, die sich der Evolutionstheorie verschrieben haben, wissen, wie absurd dieser Wissenschaftsglaube eigentlich ist. Ernest Kahane, ein rumänischer Biochemiker, sagte: «Es ist absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht, aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen». Kahane bezeugt also, dass es bei der Evolutionstheorie nicht um Fakten, sondern um Glauben geht. Der US-amerikanische Paläontologe David M. S. Watson setzte dem noch eins drauf, indem er bekannte: «Die Evolution selbst wird von Zoologen nicht akzeptiert, weil sie beobachtet wurde oder durch logisch schlüssige Argumente als wahr bewiesen werden kann, sondern weil die einzige Alternative, die gezielte Schöpfung, eindeutig unglaubwürdig ist.»
Und nur nebenbei bemerkt: Ist es nicht erstaunlich, dass man beim sogenannten Klimawandel wie selbstver ständlich davon ausgeht, dass er nicht von selbst entstehen kann, während man bei der viel komplexeren Entstehung des Universums auf Zufall setzt?
Wie bereits erwähnt, ist es interessant zu beobachten, dass Gottes Widersacher genau die Dinge angreift, die be reits in den ersten Versen der Bibel beschrieben werden – wie die Schöpfung, der der Teufel die Evolutionstheorie entgegenstellt. Des Weiteren denkt man an die Auflösung der Ehe, die Verwirrung der Geschlechter oder die sexuelle Unmoral, die wie Giftpfeile gegen die Schöpfungsordnung Gottes gerichtet sind. Auch der eingangs erwähnte verdrängte, vergessene und verschwiegene Krieg gegen das ungeborene Leben ist ein frontaler Angriff auf das Gebot Gottes: «Seid fruchtbar und vermehrt euch».
Ebenso ist das Bestreben, keine Kinder in die Welt setzen zu wollen – sei es mit der Begründung, die Welt sei angeblich zu grausam, oder um das Klima zu schützen – nichts anderes als widergöttlich. Das entspricht ganz dem Denken Satans, aber keineswegs dem Willen Gottes, denn Kinder sind ein Segen; Kinder sind ein Geschenk; Kinder sind von Gott gewollt! So heisst es in Psalm 127,3: «Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN; die Leibesfrucht ist eine Belohnung».
Dieses Verständnis deckt sich auch mit dem wunderbaren Zeugnis der deutschen Tennisspielerin Sabine Lisicki. Obwohl sie aufgrund ihrer Schwangerschaft Olympia verpasste, sagte sie: «Einen Menschen unter dem Herzen zu tragen ist ein Wunder, es gibt nichts Grösseres». Und: «Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber eine körperliche Herausforderung». Ich kenne diese Frau nicht, aber sie ist jetzt meine Lieblingstennisspielerin.
Muttersein ist ein Privileg, und es ist einfach nur bedauerlich, wie die Rolle der Frau als Ehefrau und Mutter heutzutage so geringgeachtet wird. Dabei leisten Mütter – für die gesamte Gesellschaft – wesentlich mehr als irgendein anderer Mensch, egal wo und als was immer jemand tätig sein mag.
Bis hierher lässt sich Folgendes festhalten:
a) Die Schöpfung Gottes, die der Teufel dem Zufall entgegenstellt.
b) Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau, der der Teufel die Auflösung der Geschlechter entgegenstellt.
c) Die Einführung der Ehe mit dem Auftrag, für Nachkommenschaft zu sorgen, der Satan die Auflösung der Ehe und die Abtreibungen entgegenstellt.
d) Und schliesslich die Sexualität im geschützten Rahmen der Ehe, der der Teufel alle möglichen Perversionen entgegenstellt, einschliesslich der Frühsexualisierung unserer Kinder.
Der verheissene Erlöser
Und nun betrachten wir, wie sich mit und unmittelbar nach dem Sündenfall der unsichtbare Krieg zwischen Gott und Satan entwickelte bzw. begann. Satan schien mit dem Sündenfall einen entscheidenden Sieg errungen zu haben: Die ursprüngliche Schöpfung war zerstört, und die ungetrübte Gemeinschaft zwischen Gott, dem Schöpfer, und dem Menschen, seinem Geschöpf, war durchbrochen. Aber eine gewonnene Schlacht ist bekanntlich noch kein gewonnener Krieg.
Nach dem Sündenfall ergriff Gott sofortige Massnahmen, wie die Vertreibung aus dem Garten Eden, und gab gleichzeitig die Verheissung auf einen kommenden Erlöser. Dieser würde die verlorengegangene Gemeinschaft mit Gott wiederherstellen, die geschädigte Schöpfung erneuern und dem grossen Widersacher, Verführer und Lügner den endgültigen Todesstoss versetzen (1. Mose 3, 15).
Diese Verheissung, die scheinbar beiläufig in nur einem Satz erwähnt wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel. Sie ist der Hauptgrund für diesen unsichtbaren Krieg: Gott verheisst, dass jemand kommen wird, der Satan den Kopf zertritt. Diese Verheissung bedeutet zugleich, dass Menschen, die an diesen Verheissenen glauben, mit Gott wieder versöhnt werden. In Jesus Christus hat sich dies erfüllt, wie es beispielsweise in 2. Korinther 5, 18-19 heisst.
Jesus Christus ist derjenige, von dem in 1. Mose 3 die Rede ist, auch wenn er dort noch nicht mit Namen genannt wird. Schauen wir uns diese Verheissung genauer an: Erstens wird der verheissene Erlöser als Mensch aus dem Samen der Frau hervorgehen. Zweitens wird es eine Feindschaft geben – zwischen dem Erlöser und seinen Anhängern auf der einen Seite und Satan und seinen Anhängern auf der anderen Seite. Dieser Krieg wird mal heftiger, mal weniger heftig toben, doch er wird unaufhörlich sein.
Ein zentrales Thema ist die Menschwerdung des verheissenen Erlösers. Die Botschaft über den Erlöser ist das Herzstück der Bibel. Alles steht und fällt mit diesem Erlöser – auch Gesalbter, Christus und Messias genannt. Bereits in der Verheissung aus 1. Mose 3, 15 wird darauf hingewiesen, dass der Erlöser von einer Jungfrau geboren wird, denn er entstammt dem Samen der Frau, ohne dass ein Mann erwähnt wird.
Alles, was den Messias und die Verheissungen auf den kommenden Erlöser betrifft, hat sich in Jesus Christus erfüllt. Er ist der Sohn Gottes, der Sohn Abrahams, der Sohn Davids und der Sohn des Menschen. Ja, Jesus ist der in der Bibel verheissene Erlöser, auf den alles – von 1. Mose bis zur Offenbarung – fokussiert ist. So heisst es beispielsweise in 1. Timotheus 1, 15: «Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten». Und in 1. Johannes 3, 8 steht geschrieben: «Der Sohn Gottes ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören».
Das sollte sich die Kirche vielleicht hinter die Ohren schreiben: Bei der Menschwerdung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus geht es in erster Linie um die Sünde – ein Werk des Teufels. Es geht darum, den Sünder zu retten, nicht darum, ihn zu beschwichtigen. Es geht darum, die Sünde zu besiegen, nicht darum, sie zu tolerieren.
Abtreibung ist Sünde, Ehebruch ist Sünde, praktizierte Homosexualität ist Sünde – um nur einige Beispiele zu nennen. Doch gerade diese Punkte sind mittlerweile sogar innerhalb der Kirchen und Gemeinden salonfähig geworden.
Die Versuche des Teufels, Gottes Heilsplan zu durchkreuzen
Jesus ist also gekommen – etwas, das aus der Perspektive von 1. Mose 3, 15 noch in der Zukunft lag –, um die Werke des Teufels zu zerstören. Merken wir, wie dies mit der
Verheissung übereinstimmt, dass der Schlange und ihrem Samen der Kopf zertreten wird? Schauen wir uns nun an, wie Satan seit jeher versucht hat und weiterhin versucht,
diesen Plan zu bekämpfen und zu verhindern, dass ihm der Schädel zertrümmert und seine Werke vernichtet werden.
Es begann bereits damit, dass Satan verhindern wollte, dass aus dem Samen Evas diese Verheissungslinie ihren Anfang nahm. Schon in 1. Mose 4 sehen wir den Angriff auf die unmittelbare Nachkommenschaft Evas, der in dem Brudermord gipfelt: Kain erschlägt seinen Bruder Abel. Der Erstgeborene Kain fiel in Ungnade und wurde praktisch vertrieben, während der gottesfürchtige Abel tot war.
Doch Gott schenkte Eva einen weiteren Sohn, Seth, durch den diese verheissene Segenslinie ihre Fortsetzung fand (1. Mose 4, 25-26). Mit Seth wurde der Versuch Satans abgewehrt, den Heilsplan Gottes frühestmöglich zu durchkreuzen. Über Seths Linie erfolgte die Anbetung Gottes und der rechte Gottesdienst. Aber schon bald danach kam der nächste Angriff Satans, der darauf abzielte, die gesamte Menschheit zu verderben und damit der Nachkommenschaft Evas ein Ende zu bereiten:
«Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr gross war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe!» (1. Mose 6, 5-7).
Halten wir kurz inne: Wenn Gott davon spricht, dass es ihn «reute», den Menschen geschaffen zu haben, und an anderer Stelle, in 1. Samuel 15, 29, betont wird, dass Gott nicht wie ein Mensch ist, dass ihn etwas reuen könnte, so handelt es sich dabei nicht um einen Widerspruch. Vielmehr ist dies Gottes Reaktion auf das Handeln der Menschen. Gott ist tief betrübt über die Gottlosigkeit der Menschen. Sein Bedauern führt zum Gericht – unter Bewahrung eines gottesfürchtigen Überrestes.
Hätte Gott der Menschheit hier ein Ende bereitet, hätte sich seine Verheissung aus 1. Mose 3, 15 niemals erfüllen können, und Satan hätte die alles entscheidende Schlacht
gewonnen. Gott hätte vor den Trümmern seiner Schöpfung gestanden, und das in Liebe geschaffene Gegenüber, der Mensch als Ebenbild Gottes, wäre für immer und ewig verloren gewesen. Doch Gott steht zu seinen Verheissungen. Sein Plan und sein Ziel bleiben unverändert: die verlorene Gemeinschaft mit den Menschen wiederherzustellen und den Endsieg über Satan herbeizuführen.
Ja, Gott ist heilig, Gott ist allmächtig, Gott ist souverän. Aber Gott ist auch Liebe, Gott ist Gnade, Gott ist treu und will nicht, dass auch nur ein Mensch verlorengeht. Und so setzt sich durch Noah das fort, was Gott in 1. Mose 3, 15 verheissen hatte. Doch wer glaubt, Satan würde seine Niederlage eingestehen und endlich Ruhe geben, der hat keine
Ahnung vom Wesen des Teufels, der nicht ruhen wird, bis er endgültig vernichtet ist. Praktisch jedes Buch der Bibel zeugt vom verzweifelten Versuch des Teufels, Gottes Segenslinie zu durchkreuzen und möglichst viele Menschen mit ins Verderben zu reissen. Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich nicht um einen Krieg zwischen Satan und Gott handelt, der uns nichts angeht. Vielmehr sind wir unmittelbar in diesen Krieg involviert, ob es uns gefällt oder nicht. Das Ziel des Teufels ist es, so viele Menschen wie möglich der Güte Gottes zu entreissen.
Satan weiss vielleicht sogar, dass er diesen Krieg niemals gewinnen wird. Doch jede Seele, die er von Gott fernhält, betrachtet er als eine gewonnene Schlacht und als seinen Lohn in einem längst verlorenen Krieg. Er gleicht einem Selbstmordattentäter, der versucht, möglichst viele mit in den Tod zu reissen.
Es ist fatal, nicht an die Existenz Satans zu glauben. Denn genauso wie Gott ist auch Satan eine Realität. Wohl dem, der sich dieser Tatsache stellt und sich ganz bewusst
der Gnade Gottes unterwirft. Ich werde hier nicht alle Begebenheiten aufzählen, die die unaufhörlichen Angriffe Satans beschreiben. Aber denken wir beispielsweise an den
Turmbau zu Babel und den damit verbundenen Hochmut des Menschen. Dies stellt praktisch eine Wiederholung des Sündenfalls dar, mit dem Ziel, wie Gott sein zu wollen. Und denken wir schliesslich daran, dass der Teufel immer wieder versucht hat, diese Segenslinie, die über Noahs Sohn Sem ihre Fortsetzung fand, zu durchtrennen. Der Antisemitismus, abgeleitet von Sem, dem erstgeborenen Sohn Noahs, hat hier seinen Ursprung und bis heute nichts an Brisanz verloren.
[….]
Quelle:
Lieth, Thomas: Der unsichtbare Krieg.
In: Mitternachtsruf, Ausgabe März 2025, S. 6-17 [pdf – Podcast/Download mp3]
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