Ich, ich bin euer Tröster. Wer bist du denn, daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen, und vergissest des HERRN, der dich gemacht hat, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet? Du aber fürchtest dich den ganzen Tag vor dem Grimm des Wüterichs, wenn er sich vornimmt zu verderben. Wo bleibt nun der Grimm des Wüterichs? (Jesaja 51, 12f)
Laßt den Text selber als den Abschnitt für den heutigen Tag genommen werden. Es ist nicht nötig, ihn weitläufig auszulegen. Zitternder, lies ihn, glaube ihn, nähre dich davon und mache ihn vor dem Herrn geltend. Der, den du fürchtest, ist doch nur ein Mensch; während Der, der verheißt, dein Tröster zu sein, der Gott, der dich geschaffen hat, ist. Unendlicher Trost ist mehr als zureichend für eine sehr beschränkte Gefahr.
„Wo blieb der Grimm des Wüterichs?“ Er ist in des Herrn Händen. Es ist nur der Grimm eines sterbenden Geschöpfes; ein Grimm, der enden wird, sobald der Odem aus der Nase gewichen. Warum sollten wir denn Furcht haben vor einem, der so gebrechlich ist, wie wir selber? Laßt uns nicht Gott Unehre antun, indem wir aus dem winzigen Menschen einen Gott machen. Wir können einen Menschen zum Götzen machen, indem wir übermäßige Furcht vor ihm haben, ebensowohl wie dadurch, daß wir unmäßige Liebe für ihn hegen. Laßt uns Menschen als Menschen behandeln, und Gott als Gott; und dann werden wir ruhig weiter auf dem Pfade der Pflicht gehen, den Herrn fürchten und sonst niemand fürchten.
Quelle:
Diese Schriftstelle ist der Tagesvers vom 30. Juli 2024