Weh dem, der zum Vater sagt: Warum hast du mich gezeugt? und zum Weibe: Warum gebierst du? (Jesaja 45, 10)
Alles Murren gegen Gottes Walten ist Vermessenheit. So wenig das Werk dem Meister Vorwürfe machen kann, so wenig ist der Mensch berechtigt, Gott Vorhaltungen zu machen. Denn damit vergißt der Mensch seine Stellung als Geschöpf. Es gleicht dem Wahnsinn, wenn das Werk dem Schöpfer die Macht abspricht: „Er hat keine Hände“.
So töricht, so unsinnig ist es, wenn der Mensch die Wege Gottes verbessern will und sich über Ihn erhebt. Mag das neue Leben stets unter Wehen und Schmerzen geboren werden — wer wollte der Mutter daraus Vorwürfe machen? Solcher Roheit machen sich jene schuldig, die sich dagegen wehren, das kommende Heil um der Nöte der Gegenwart willen verneinen.
(J. Kroeker/H. Brandenburg: Das lebendige Wort – Jesaja II)