Esther 5, 1

Und am dritten Tage zog sich Esther königlich an und trat in den inneren Hof am Hause des Königs gegenüber dem Hause des Königs. Und der König saß auf seinem königlichen Stuhl im königlichen Hause, gegenüber der Tür des Hauses. (Ester 5, 1)

Von C.H. Spurgeon

„Die Königin Esther wollte zum König hineingehen, selbst wenn kein goldenes Zepter gegen sie ausgereckt würde; so, Gläubiger, wage dich vor Gott, wenn du kein Lächeln und kein Licht von seinem Angesicht hast. Vertraue auf einen sich zurückziehenden Gott.“

Ein gutes Kind glaubt an die Liebe seines Vaters, selbst wenn der Vater zornig ist. Wir glauben an die Sonne, wenn sie hinter der Wolke ist, und sollen wir nicht an Gott glauben, wenn Er sich verbirgt? Wenn die Gnadentür verschlossen ist, dann ist die Zeit zum Anklopfen. Wenn der Segen verloren scheint, dann ist es Zeit zum Suchen; und wenn Güter versagt zu werden scheinen, dann ist die Stunde da für ungestümes Bitten. Wenn wir viele Nicht-Erhörungen gehabt, so sollten wir um so ernster im Gebet sein, damit das Hindernis entfernt werde. Esther wurde ihre Bitte gewährt, obgleich sie ging, ohne gerufen zu sein, und noch mehr würden wir Erhörung erlangen, wenn wir kühn zu dem König der Könige kommen, der keinen aufrichtig Bittenden je unerhört entließ. Wenn wir auch wüssten, die schlimmste Zeit fürs Gebet sei gekommen, so sollten wir dennoch beten. Komm‘, meine Seele, begib dich in dein Kämmerlein und suche des Königs Angesicht, denn du hast es sehr nötig. (Th.Manton)