1. Wer sich auf seine Schwachheit stützt,
Der bleibt in Sünden liegen;
Und wer nicht Kraft und Zeit benützt,
Wird sich gewiß betrügen.
Den Himmelsweg und schmalen Steg
Hat er nie angetreten;
Er weiß auch nicht
In Gottes Licht,
Was Kämpfen sei und beten.
2. Was jetzt die Welt nur Schwachheit heißt,
Ist ihrer Bosheit Stärke;
Dadurch vermehrt der böse Geist
Sehr mächtig seine Werke.
Auf, Seele, auf! Richt deinen Lauf
Zur Allmacht, die dich rettet;
Des heilands Blick
Zerreißt die Strick,
Womit du angekettet.
3. Der erste Schritt im Christentum
Heißt: von der Sünde scheiden;
Denn bei dem wahren Glaubensruhm
Muß man die Weltlust meiden.
Wenn Christi Geist die Seele reißt
Aus ihren Todesbanden,
So spürt sie Kraft,
Die Jesus schafft,
Mit dem sie auferstanden.
4. Mein Heiland, fördre selbst dein Werk,
Laß mich bekräftigt werden:
Es ist Gerechtigkeit und Stärk
Mein bestes Teil auf Erden.
Du machst gerecht uns, dein Geschlecht,
Und willst zugleich uns stärken,
Daß wir in dir
Des Glaubens Zier,
Die Macht der Gnade merken.
5. Brich durch, o starker Gottessohn,
damit auch wir durchbrechen.
Uns freudig nahn dem Gottesthron,
Nicht mehr von Schwachheit sprechen!
Denn deine Hand will ja das Pfand
Des Glaubens gern uns geben;
Damit wir, frei
von Heuchelei,
Im Streit stets siegreich leben.
6. Gib Kraft, wo keine Kraft mehr ist,
Gib Kraft, das Fleisch zu dämpfen!
Gib Kraft, wenn Satans Macht und List
Uns schwächen will im Kämpfen.
Wenn uns die Welt
Viel Netze stellt,
Gib Kraft, sie zu vernichten;
So wird in Not,
Ja selbst in Tod
Uns deine Kraft aufrichten.
Liedtext: Bernhard Walther Marperger (1682-1746)
Melodie: Herrnhut, 17. Jh. „Wer sich auf seine Schwachheit steu’rt“;
Straßburg 1525 „Durch Adams Fall ist ganz verderbt“
Weblinks und Verweise
Melodieseite „Durch Adams Fall ist ganz verderbt“, mit Audiofile im midi-Format (jeweils externe Links zu Hymnary.org)
Notensatz, 1stimmig, aus: Evangelisches Gesangbuch, Lied Nr. 38 (jeweils externe Links zu Hymnary.org)
Notensatz, 4stimmig „Wer sich auf seine Schwachheit steu’rt“, aus: Vierstimmige Melodien: zu dem „Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauche in evangelischen Mennoniten=Gemeinden“ (Dritte veränderte Auflage). Druck von C. Günther in Waiblingen, 1897. (Lied Nr. 130; jeweils externe Links zu Hymnary.org)