1) Behalte mich in deiner Pflege,
du, der dem Tode mich entrückt,
daß nicht der Trug der eignen Wege
mich kaum Erlösten neu umstrickt.
Du kennst mein Herz in seinem Trutze,
du kennst’s in seiner Kreuzesflucht;
behalte mich in deinem Schutze,
behalt mich, Herr, in deiner Zucht.
2) Behalte mich in der Bereitung
des heil’gen Geistes für und für:
Ich schaffe ohne deine Leitung
ein Zerrgebilde nur aus mir.
Die Keime selbst der Lieb‘ und Güte,
die du mir neu ins Herz gelegt,
ach, sie verkümmern vor der Blüte,
wo deine Rechte sie nicht pflegt.
3) Du mußt was du begannst vollenden;
aus mir grünt Heil’ges nicht hervor.
Behalt in deinen Bildnerhänden
mich weichen Ton, mich schwaches Rohr.
Weh’n milde Lüfte oder Stürme,
o nirgends, nirgends laß mich los:
Behalt mich, Herr, in deinem Schirme,
in deiner Liebe Mutterschoß.
Liedtext: Friedrich Wilhelm Krummacher (1796-1868)
Melodie: Halle 1704, Joh. Anastasius Freylinghausen (1670-1739)
Weblinks und Verweise
Lied Nr. 208, in: Liederbuch Ich will dir danken! – Lieder für die Gemeinde. Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1991.