Gott wird geben einem jeglichen nach seinen Werken; denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. (Römer 2, 6+11)
Wer klug ist, bedenkt dies fleißig; so wirder vor Sicherheit verwahrt, und in guten Werken ernstlich werden.
Weise: „Ruhet wohl, ihr Totenbeine“ – 192 (59)
1. Gott wird Jeglichem vergelten,
Wie des Menschen Werke sind.
Ob schon diese Wahrheit selten
Bei den Menschen Eindruck find’t,
Fruchtet sie doch bei den Christen,
Die auf jenen Tag sich rüsten.
2. Mein Gott, dieses Wort ist wichtig;
Mache mir es täglich neu;
Daß des Herzens Absicht richtig
Und der Wandel lauter sei,
Daß ich am Vergeltungstage
Nicht erst meine Torheit klage.
3. Dort vergiltst Du alles Böse,
Wenn es hier kein Sünder glaubt,
Und nach seiner Bosheit Größe
Häuft dein Zorn sich auf sein Haupt.
Denen, die nach Gutem streben,
Wirst Du auch Belohnung geben.
4. So vergiltst Du, Du Gerechter
Ohne Anseh’n der Person;
Trübsal gibst Du dem Verächter,
Dem Gerechten Preis zum Lohn.
Wohl mir, wenn ich hier erwäge,
Wie ich dort bestehen möge!
5. Laß mir stets in Ohren schallen:
Der Vergeltungstag bricht ein
Glaube kann nur Gott gefallen,
Aber der muß tätig sein;
An Geduld in guten Werken
Läßt sich wahrer Glauben merken.
Melodie: „Ruhet wohl, ihr Totenbeine“ –