…durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, daß ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt; (2. Petrus 1, 4)
„So ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt.“
Verbanne auf immer den Gedanken, dem Fleische zu Gefallen zu leben, wenn du in der Kraft deines auferstandenen Heilandes einherwandeln willst. Es wäre übel, wenn ein Mensch, der in Christum eingepflanzt ist, noch müßte im Sündenverderben verharren. „Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten?“ sprach der Engel zu Magdalena. Sollte der Lebendige im Grabe bleiben? Kann das Leben aus Gott in dem Beinhause der fleischlichen Lüste eingekerkert werden? Wie können wir am Reich des Herrn Teil haben, und doch den Kelch Belials trinken? Gewiß, liebe, gläubige Seele, von den offenbaren Lastern und Sünden bist du frei geworden; aber bist du auch den geheimeren und verlockenderen Leimruten des satanischen Vogelstellers entronnen? Bist du von der Lust der Hoffart frei geworden? Bist du der Trägheit entflohen? Bist du der fleischlichen Sicherheit unbeschädigt entronnen, suchst du Tag für Tag dich über die Weltlust, über die Hoffart des Lebens, über das verführerische Laster des Geizes zu erheben? Bedenke, daß du um deswillen mit den Schätzen Gottes bereichert wurdest.
Wenn du wirklich ein Auserwählter Gottes und Sein liebes Kind bist, so gestatte nicht, daß alle reichen Schätze der Gnade umsonst auf dich herabgeschüttet werden. Jage der Heiligung nach; sie ist des Christen Krone und Herrlichkeit. Eine unheilige Gemeine, das würde der Welt nichts nützen, und hätte für die Menschen keinen Wert. Sie wäre eine Abscheulichkeit, ein Spott der Hölle, dem Himmel ein Entsetzen. Die furchtbarsten Gerichte, die über die Welt hereingebrochen sind, sind über sie gebracht worden durch eine unheilige Kirche.
O, lieber Christ, du hast dich Gott gelobt, du bist ein Priester Gottes: so tue danach. Du bist ein Fürst Gottes: herrsche über deine Lüste. Du bist Gottes Auserwählter: mache nicht gemeinschaftliche Sache mit Belial. Der Himmel ist dein Erbe: so lebe als ein himmlischer Geist, und zeige, daß du wahrhaft an Jesum gläubig bist; denn es kann kein Glaube in einem Herzen wohnen, wenn er sich nicht in einem Leben der Heiligung ausprägt.
(Charles Haddon Spurgeon)
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