Jesaja 30, 15f.

Denn so spricht der Herr HERR, der Heilige in Israel: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht und sprecht: „Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliehen“, darum werdet ihr flüchtig sein, „und auf Rennern wollen wir reiten“, darum werden euch eure Verfolger übereilen… (Jesaja 30, 15f.)

Du klagst vielleicht darüber, daß du immer lau und träge wirst. Dieser Gefahr entgeht, wer Zeit hat für seinen Gott. Die tägliche Arbeit darf Christen nicht so sehr einnehmen, daß sie darüber das Wort Gottes und das Gebet versäumen. Muß nicht der Herr dann und wann schwere Krankheiten schicken, weil sich die zum Leben Berufenen verlieren in den zeitlichen Dingen? Zum Kranksein müssen wir dann Zeit haben! Zur Pflege der Gemeinschaft mit Gott hatten wir keine Zeit. Es ist ein großer Irrtum, gerade die halbe Stunde, die wir sonst im Gebet zubrachten, als Zeitverlust anzusehen. Damit entehren wir den Herrn, und Er muß uns gleichgültig werden. Die Zeit, die wir dem Gebete obliegen, ist viel mehr Zeitgewinn.  Ist dir Gott nicht mehr wert als die ganze Welt? Freilich! So mußt du doch auch Zeit für Ihn haben. Lauheit ist geistlicher Tod. Du darfst nicht lau bleiben! Vertiefe dich bei aller Geschäftigkeit täglich in einen längeren oder kürzeren Schriftabschnitt oder auch nur in einzelne Schriftworte. Das ist Zeitgewinn! Bedenke, daß Gott diesen Rat selbst gegeben hat. Manche sagen: Er weiß und versteht nicht, wieviel ich eben zu tun habe. Mehr als auf Josuas Schultern kann doch wohl auf deinen schwachen Schultern nicht liegen. Licht, Rat, Wegleitung findest du beim Lesen des Wortes. „Deine Tröstungen erquicken meine Seele!“ ruft David aus. Viele müssen es bitter bereuen, daß sie in gesunden Tagen hierin nicht treu gewesen sind. Wer die Gnadenmittel vernachlässigt, macht dem Teufel Raum in Herz und Haus! Ist das nicht schrecklich?

(Markus Hauser)

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Es ist immer Schwäche, sich zu plagen und zu quälen, zu zweifeln und zu mißtrauen. Was können wir tun, wenn wir uns zu Haut und Knochen abzehren ? Können wir irgend etwas gewinnen durch Fürchten oder Toben? Machen wir uns nicht unfähig zum Handeln und zerrütten unsren Geist, so daß wir keine weise Entscheidung treffen können? Wir sinken durch unser Sträuben, während wir schwimmen könnten durch den Glauben.

O, daß wir Gnade hätten, still zu sein! Warum von Haus zu Haus laufen, um die ermüdende Geschichte zu wiederholen, die uns stets herzenskranker macht, wenn wir sie erzählen? Warum auch nur daheim bleiben und voll Angst schreien wegen der traurigen Ahnungen, die sich vielleicht nie erfüllen? Es würde gut sein, eine stille Zunge zu haben, aber es wäre weit besser, ein stilles Herz zu haben. O, daß wir still wären und wüßten, daß Jahwe Gott ist!

O, daß wir Gnade hätten, auf Gott zu vertrauen! Der Herr in Israel muß die Seinen verteidigen und befreien. Er kann seine feierlichen Erklärungen nicht zurücknehmen. Wir können sicher sein, daß jedes seiner Worte stehen wird, ob auch die Berge weichen. Er verdient, daß wir Ihm trauen; und wenn wir Vertrauen und die daraus erfolgende Stille zeigen wollten, könnten wir so glücklich sein wie die Geister vor dem Thron.

Komm, meine Seele, kehre wieder zu deiner Ruhe und lehne dein Haupt an die Brust deines Herrn Jesu.

(Charles Haddon Spurgeon)

Quelle: Glaubensstimme – Jesaja, Kapitel 30


Übersicht: Der Prophet Jesaja

Eingestellt am 19. Februar 2025