Sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben: Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein. Und wird Keiner den Andern, noch ein Bruder den andern lehren und sagen: erkenne den Herrn; sondern sie sollen mich alle kennen, beide Kleine und Große, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben, und ihrer Sünde nimmermehr gedenken. (Jeremia 31, 33+34)
Eine herrliche Prophezeiung! Merke, daß in dem neuen Bunde Gott sein Gesetz, d. i. Gehorsam durch seinen Geist, in die Herzen und nicht in die steinernen Tafeln schreiben werde (2. Kor. 3, 3); nicht als ob dergleichen im Alten Testament nicht geschehen, sondern weil durch das Gesetz, so damals herrschte, solches nicht bewirkt werden konnte (Gal. 3, 21), die Glückseligkeit des Neuen Testaments, da kein Bruder den andern lehren soll. Nicht zum Schaden des Predigtamts, denn dessen ist in dieser Schwachheit die höchste Notdurft (Röm. 10, 14.15), und obschon die Salbung Alles lehrt (1. Joh. 2, 27), die Kinder Gottes von Gott gelehrt sind (Joh. 6, 45), so folgt doch nicht, daß dieses ohne das Wort geschehen. Sonst hätte Christus vergeblich ermahnt, zu ihm zu kommen (Matth. 11, 28, Joh. 6, 37), und seine Worte gerühmt, daß sie Geist und Leben sind (V. 63), – sondern dieses ist von der weisen Erkenntnis Jesu Christi, der großen Lust und Willfährigkeit zu lernen, von dem überfließenden Maß des Geistes zu verstehen, das Wort des Evangeliums als ein Licht schon von Jugend auf zu erkennen (2. Kor. 4, 3-5); die edelste Gabe, die man nach ihrer Größe kennen lernt, ist die Vergebung der Sünden, daß ihrer nicht mehr gedacht werden soll.

Schriftstellen
…die ihr offenbar geworden seid, daß ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, und geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht in steinerne Tafeln, sondern in fleischerne Tafeln des Herzens. (2. Korinther 3, 3)
Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz. (Galater 3, 21)
Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: „Wie lieblich sind die Füße derer, die den Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen!“ (Römer 10, 14.15)
Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin. (1. Johannes 2, 27)
Es steht geschrieben in den Propheten: „Sie werden alle von Gott gelehrt sein“. Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir. (Johannes 6, 45)
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11, 28)
Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Johannes 6, 37)
Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben. (Johannes 6, 63)
Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist’s in denen, die verloren werden, verdeckt, bei welchen der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesum Christum, daß er sei der HERR, wir aber eure Knechte um Jesu willen. (2. Korinther 4, 3-5)