Herr, mit Inbrunst bitten wir (Budry/Meyer)

1) Herr, mit Inbrunst bitten wir
Nicht ein irdisch Gut von dir,
Nichts, womit man eitel prangt,
Nichts, wonach die Welt verlangt.

Refrain

Sieh, wir wollen, Herr, du weißt,
Wandeln nur nach deinem Geist,
Nichts soll seinem sanften Wehn
Hemmend mehr im Wege stehn!
Nimm, o nimm du allein
Bleibend unsre Herzen ein!

2) Nicht das Fleisch, der Geist allein
Soll in uns der Herrscher sein,
Und wir wollen lauschen still,
Wenn er mit uns reden will.

3) Daß wir ihn so oft betrübt,
Seinen Wink nicht ausgeübt,
Herr, du wollest es verzeihn,
Künftig soll es besser sein!

4) Er allein bestimme nun
Unser Denken, Reden, Tun,
Also dass sich kein Gebiet
Seinem Einfluß mehr entzieht.

5) Unter deines Geistes Zucht
Reife still die Geistesfrucht;
Jeder müsse an uns sehn,
Das, was in uns ist geschehn.

6) Liebe, Freude, Glaubenstreu
Werden täglich bei uns neu;
Sanftmut, Freundlichkeit, Geduld
Decke stets des Nächsten Schuld.

7) Da sei Friede, Gütigkeit,
Die zum Dienen ist bereit,
Reinheit, welche von sich weist
Alles das, was schädlich heißt.

8) Volle Wahrheit, Mäßigkeit,
Treue, Fleiß und Nüchternheit
Müsse ohne falschen Schein
An uns wahrzunehmen sein.

9) Welche Gnade liegt darin,
Ganz zu tun nach deinem Sinn,
Als dein Werkzeug dazustehn,
Sich von dir gebraucht zu sehn.

Liedtext (englischsprachiger Originaltext): Edmond Louis Budry (1854-1932)
Übertragung ins Deutsche: Sr. Johanna Meyer (1851-1921)
Melodie: Volksweise