Philipper 4, 6

Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. (Philipper 4, 6)

Betrachtung zum 1. Januar

Was sollte am Neujahrstag die Grundstimmung eines jeden Christen sein? Herzlicher Dank und kindliches Vertrauen; herzlicher Dank für die vielen Gnadenerweisungen Gottes in der Vergangenheit und kindliches Vertrauen auf Gottes Vatertreue für die Zukunft. Mag das alte Jahr in mancher Beziehung schwer gewesen sein, so steht doch Eines fest: es ist für alle, die in Demut und Dankbarkeit dem Herrn die Ehre geben wollen, ein beredter Zeuge von Gottes Erbarmen gewesen; darum wollen wir ihm unserem treuen Gott auch für die Zukunft vertrauen. Vertrauen ist das Gegenteil vom Sorgen; denn Sorgen, ängstliches Sorgen ist Unglaube. Es ist ein köstliches Vorrecht von Gottes Volk, wenn sein treuer Bundesgott ihm heute zuruft: sorget nichts! Welch eine herrliche Stärkung ist das für unsern Pilgergang! Wir wissen ja nicht, was uns begegnen wird, und an Versuchungen zum Sorgen wird es nicht fehlen. Wer beten kann, darf diesen Versuchungen nicht unterliegen. Durch Jesu Blut haben wir einen Zugang zum Gnadenthron. Dort ist unser Vater; für alle unsere Anliegen, die kleinen und die großen hat er ein Vaterherz, voll von Vatertreue und Vaterliebe. Er übernimmt es, wie bisher, so auch ferner für uns zu sorgen. Unsere Losung soll sein: ich will nicht für den andern Morgen sorgen. Täglich will ich an dich meinen Gott mich halten, mit Gebet und Flehen. Ich weiß, daß Du Weisheit genug, Macht genug und Liebe die Fülle hast, für mich und alle meine Lieben zu sorgen. So werfe ich alle Sorgen auf Dich und bitte Dich, bewahre mich Tag für Tag, damit ich nie wankend werde in meinem Vertrauen auf Dich, sondern getrost und dankbar meine Straße ziehen möge.  Amen.

Elias Schrenk
(1831-1913)

Quelle: Suchet in der Schrift. Tägliche Betrachtungen für das ganze Jahr mit Anhang, S. 1. Von E. Schrenk. 2. Auflage, 32. bis 36. Tausend, S. 1. Kassel. Druck und Verlag von Ernst Röttger, 1892.

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Eingestellt am 22. Januar 2021 – Letzte Überarbeitung am 22. Novemberi 2023