Matthäus 6, 13

„Und führe uns nicht in Versuchung!“
(Matth. 6, 13a)

Gemeint sind hier nicht jene Erprobungen unseres Glaubens, die notwendig zur christlichen Charakterbildung gehören, sondern die aus besonders ernsten Gründen zugelassene satanische Versuchung. Hier zielt alles auf Fallen und Verzweiflung ab. Das setzt voraus eine Vorgeschichte der Untreue von Seiten des Menschen, in der er auf Gottes Wort und Führung schon nicht mehr geachtet hatte, so daß kein anderes Mittel blieb als solche Operation auf Leben und Tod. Dann bedeutet diese Bitte: Wir fürchten uns vor solchen gefährlichen Stunden und versprechen, treuer zu achten auf dein Wort. Wir wollen uns durch kleinere Mittel schon ziehen lassen und nicht ungehorsam sein gegen das Wirken des Heiligen Geistes. –

Wenn aber doch jene dunklen Stunden kommen, dann bitten wir: Herr, laß unsern Glauben nicht aufhören! Erhalte du die Lebensader unserer Beziehungen mit dir unversehrt, wie uns sonst auch geschehen mag! Daß wir nur dann nicht irre werden an der Treue und Liebe Gottes, der uns auch in solchen Augenblicken nicht verworfen hat, sondern nur auf den Sieg des Glaubens über den Augenschein wartet, um der Versuchung ein Ende zu machen!

Vater im Himmel, wir bitten dich, erbarme dich über unsere Schwachheit und halte du uns fest in deinen treuen Händen, daß wir in dir geborgen seien und der Arge uns nicht antasten kann um deiner Liebe willen!

Amen.

Quelle:

Samuel Keller, Betrachtungen zum Neuen Testament, bei: Glaubensstimme


Weitere Betrachtungen zum Vers von George Whitefield und Veit Dietrich

Eingestellt am 6. März 2021 – Letzte Überarbeitung am 12. März 2024