Sündengefühl

Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, auf daß wir nicht samt der Welt verdammt werden. (1. Kor. 11, 32)

Es ist etwas zu lernen von dem Verhalten der Papisten gegen unsere Vorväter. Wenn ein armer Unglücklicher widerrief und so dem Feuer entging, pflegten sie ihn bei der nächsten Verbrennung ein Bündel Reiser tragen zu lassen, damit er sähe, wovon er befreit wäre und bekannte, was er verdient hätte. Verlaßt euch darauf, das Gefühl der Sünde gleicht sehr dem Tragen dieses Bündels.

Wohl erinnere ich mich der Zeit, wo ich das Todesurteil in mir fühlte und davor zitterte, daß es vollstreckt würde: Mein Gewissen war eine kleine Hölle, ein Bündel von dem Scheiterhaufen des Tophet.  Aber, gelobt sei Gott, wir werden so in uns selber gerichtet und verurteilt, auf daß wir nicht mit der Welt verdammt werden 1. Kor. 11, 32. Wir tragen das Bündel, auf daß wir nicht damit verbrannt werden.

Aus: Charles Haddon Spurgeon, Federn für Pfeile, oder Illustrationen für Prediger und Lehrer (autorisierte Übersetzung von E. Spliedt)
Bildnachweis: Burning of Jan Hus (Wikimedia Commons)